Mitglied inaktiv
Hallo liebes Stillberater-Team, ich lese jetzt schon seit einigen Wochen ganz interessiert in eurem Forum und finde eure Tipps wirklich sehr hilfreich. Habe auch schon erfahren, dass es vielen Frauen ähnlich geht wie mir. Trotzdem brauche ich jetzt mal einen persönlichen Rat. Unsere Kleine wird jetzt 11 Monate. Ich füttere seit dem 7. Monat zu, 3xtäglich, manchmal auch noch Zwischenmahlzeiten, aber sie isst nie sonderlich viel. Wenn ich ihr danach die Brust anbiete, trinkt sie lieber noch ein bisschen Mamamilch. Abends trinkt sie an der Brust richtig viel, bis sie eingeschlafen ist. Und nachts kommt sie dann noch 2-3 mal und trinkt wieder viel. Ich habe das Gefühl, dass sie ihre Hauptessenszeit auf die Nacht verlegt hat, dann ist es so schön ruhig. Manchmal pumpe ich Milch ab und gebe ihr abends die Flasche, aber mehr als 100ml werden es nicht und danach braucht sie trotzdem noch die Brust. Vom Papa nimmt sie die Flasche gar nicht. Wir haben vor 2 Monaten auch schon mal versucht, sie nachts nicht mehr zu stillen, 5 Nächte hat der Papa sie auf dem Arm gehabt und getröstet, aber dann wurde sie tagsüber so anhänglich und quengelig, dass wir das Experiment wieder abgebrochen haben. Ich habe eigentlich auch kein Problem damit, sie weiterhin zu stillen, bis sich das irgendwann von selbst erledigt. Tagsüber ist jetzt alles so aufregend für sie und dann soll sie sich abends und nachts auch ruhig Beruhigung und Nähe bei mir holen. Allerdings möchte ich einmal in der Woche gerne zum Sport gehen, weil ich einfach mal wieder etwas für mich tun muss. Das geht aber gar nicht, denn ohne Mamas Brust schreit die Kleine sich abends richtig in Rage. Wenn der Papa auftaucht, wird's nur noch schlimmer, er kann sie dann weder ins Bett bringen noch sie beruhigen. Ich versuche schon, sie rechtzeitig zum Schlafen zu kriegen, um dann zum Sport zu gehen, aber das klappt leider nur selten. Die Situation ist für mich ziemlich unbefriedigend und ich merke, wie ich zunehmend unausgeglichener werde und oft auch genervt bin. Dann habe ich immer ein schlechtes Gewissen, aber ich kann meine Bedürfnisse auf Dauer auch nicht ständig ignorieren. Es wäre also für alle Beteiligten nur gut, wenn ich ab und zu mal raus käme. Habt ihr nicht eine Idee, wie ich es schaffen kann, dass mein Mann sie wenigstens einmal in der Woche ins Bett bringen kann? Das wäre für mich eine große Entlastung. Schonmal danke für die Antwort!
Liebe Reba, es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden "Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Außerdem stellt sich doch auch die Frage: Ist der seelische Hunger nicht eben so wichtig wie der körperliche Hunger? Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Geborgenheit zu stillen, als seinen körperlichen Hunger zu stillen? Hast Du schon einmal versucht, tagsüber zum Sport zu gehen? Du könntest flotte Spaziergänge mit deinem Baby machen oder aber in ein Fitness Studio mit Kinderbetreuung gehen, vielleicht kann dir auch ein lieber Mensch dein Kind so lange nehmen? Oder aber Du gehst am Wochenende zum Sport? Oft ist es wirklich leichter, wenn man sich die so anstrengende Zeit einfach so leicht wie möglich macht und nicht mit aller Gewalt versucht, dass Kind zu etwas zu zwingen, was es einfach noch nicht leisten kann. Hab Geduld, dein Kind wird jeden Tag älter und reifer und irgendwann wird es prima alleine- und auch durchschlafen! Ganz llliebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, zuerst nochmal vielen Dank für die rasche Antwort auf meine letzte Frage. Okay, von meinem abendlichen Sport habe ich mich jetzt erstmal verabschiedet, allerdings habe ich nun zwei andere Probleme, bei denen ich deinen Rat brauche. 1. Ich habe zunehmend weniger Milch, besonders in der zweiten Zyklushälfte und während der Periode. Hinzu kommt, dass mir das Stillen während dieser Zeit immer unangenehmer wird, oft habe ich richtige Widerstände dagegen. Deshalb haben wir auf Anraten der Hebamme jetzt mal 1er-Nahrung ausprobiert (sie meinte, für Pre sei die Kleine mit 12 Monaten zu alt). Wir wollten gerne etwas haben, falls die Mumi mal wieder nicht reicht. Leider hat sie die künstliche Nahrung gar nicht vertragen, hatte immer wieder Durchfall und der Po war tagelang schrecklich wund. Soll ich es jetzt doch nochmal mit Pre versuchen? Trinke schon dauernd Stilltee, aber oft ist einfach nicht genug Milch da. 2. Tagsüber kommen Papa und Kind prima miteinander aus, aber nachts hat sie halt lieber die Mama. Das war schon immer so. Aber in letzter Zeit kann mein Mann sie nachts noch nicht mal mehr kurz auf den Arm nehmen (z.B. wenn sie aufwacht und ich gerade mal nicht kann), sie wird dann sofort richtig panisch und brüllt immer lauter, bis ich dann komme. Ist das normal? Ich mache mir etwas Sorgen, dass sie so auf mich fixiert ist und den Papa dann überhaupt nicht mehr akzeptiert (auch nicht, wenn sie bereits gestillt ist!). Und es stresst natürlich auch, so ein bisschen teilen würde ich mir die Nachtschichten ja schon gerne... :o/ Hoffe, dass du mir nochmal weiterhelfen kannst.. Liebe Grüße, Reba
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