Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abendmahlzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abendmahlzeit

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt geworden und ich stille noch voll und es klappt bestens. Er wiegt über 8 Kilo sitzt und krabbelt seit paar Tagen und ihm gehts sehr gut. Ich würde gerne auch noch hauptsächlich weiterstillen doch der Kinderarzt meinte alle Babys sollten wegen erhöhtem Eisenbedarf ab dem 4ten Monat zugefüttert werden. WEnn er 9 Monate alt wird würde ich mit etwas anfangen am liebsten aber abends damit er besser schlafen kann. Kann er abends nach dem Stillen Karottensaft bekommen oder was empfehlen sie abends was auch kein Dickmacher ist? Lieben herzlichen Dank


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, Für den Beginn der Beikost bietet die Altersangabe „ab sechs Monate“ einen Anhaltspunkt, doch es ist immer wichtig, nicht nur den Kalender, sondern auch das Kind anzuschauen. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen. Keinesfalls sollte einem Kind bewusst und gegen seine Anzeichen Beikost nach dem sechsten Monat vorenthalten werden. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Wenn es dann so weit ist, sollte die Beikost die Muttermilch ergänzen und nicht ersetzen und das Kind bestimmt, wie schnell die Menge gesteigert wird. Lassen Sie sich von Ihrem Kind leiten. Karottensaft bringt keinerlei Vorteile für ein Baby und ist nicht empfehlenswert. Sicher müssen Sie bei Ihrem Kind keine Diätüberlegungen anstellen und sich Sorgen um „Dickmacher“ zu machen. Kinder brauchen nährstoffdichte Kost und keine „Light-Produkte“. Es wird empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. Zudem hat eine Beikostmahlzeit am Abend in der Regel keinen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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