Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abendliches Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abendliches Stillen

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Liebe Biggi,Ende des Monats werde ich wieder arbeiten und da ich Musikerin bin ,wird es auch viel abends sein.Da ist dann mein Mann da,aber Sascha (8Mon.) ist es noch gewohnt ,in den Schlaf gestillt zu werden.Manchmal will er sogar nur an meiner Brust im Bett neben mir schlafwn...Irgendwie muss ich das hinkriegen,dass er auch ohne mich schläft,aber wie??Jetzt gebe ich etwas Brei und danach die Brust.Abpumpen geht bei mir so gut wie garnicht.Soll mein Mann lieber ein Fläschchen mit 1erNahrung machen,dass Saschas Saugbedürfniss befriedigt ist?Oder sogar den Brei in der Flasche geben?Oder was soll er nach dem Brei geben?PRe-Nahrung oder nur Wasser?DAnke für Deinen Rat,vielleicht auch wie er schön schläft:Er schläft sonst nämlich bei mir im Bett,auch mittags...Claudia


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, schläft ein Kind nur dann „schön", wenn es alleine im eigenen Bett schläft? Das gemeinsame Schlafen muss sich doch nicht nur auf Mutter und Kind beschränken. Auch Väter können sich gemeinsam mit ihren Kindern hinlegen und sie so in den Schlaf begleiten. Dass ein Vater keine Brust hat und demzufolge nicht stillen kann, bedeutet doch nicht, dass damit Körperkontakt und Nähe zwischen Vater und Kind ausgeschlossen ist. Bitte niemals Brei mit der Flasche geben. Brei ist feste Nahrung (auch wenn er eher flüssig ist) und es ist ganz wichtig, dass feste Nahrung im Mund gut eingespeichelt wird, das ist die erste Stufe der Verdauung. Entfällt dieses Einspeicheln, dann entfällt auch diese wichtige Stufe der Verdauung. Außerdem kann beim Breifüttern mit der Flasche sehr leicht das Sättigungsgefühl des Kindes übergangen und das Kind überfüttert werden. Keine Angst, dein Mann wird seine Strategie entwickeln, wie euer Sohn mit ihm das Abendritual und Einschlafen gestalten wird. Trau den beiden ruhig zu, dass sie das können. Falls dein Sohn nach dem Brei noch ein ausgeprägtes Saugbedürfnis hat, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten dies zu stillen - auch ohne Flasche oder Schnuller. Ein Schmusetuch, ein passend geformtes Kuscheltier oder auch ein Finger vom Vater können das gut geeignet sein. Dein Mann kann euer Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und das Kind beruhigt. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. Ihr könnt ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Sicher ist es nicht immer der leichteste Weg, wenn die üblichen „ausgetretenen" Pfade verlassen werden, aber ich denke, es lohnt sich, andere Alternativen zu versuchen. Trau deinen beiden Männern zu, dass sie ihren Weg finden. LLLiebe Grüße Biggi


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