Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

9 Monate altes Baby schreit nachts und wacht bis zu 7x auf

Frage: 9 Monate altes Baby schreit nachts und wacht bis zu 7x auf

InnaAlina

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Hallo Biggi, ich schätze deinen Rat und muss dich deshalb erneut fragen. meine fast 10 Monate alte Tochter schläft von Geburt an total schlecht (war bis zum 7. Monat ein absolutes Schreibaby und nur durch Wippen auf dem Pezziball,gepuckt und manchmal wenn’s richtig schlimm war mit Brust im Mund überhaupt beruhigt zu bekommen). Jetzt hat sich das zum Glück geändert und sie schläft tagsüber im Kinderwagen (2-3 Schläfchen am Tag, aber max. insgesamt 3 Stunden tagsüber). Abends schläft sie ebenfalls seit kurzem super ein, liegt neben mir im Elternbett, ich singe und halte ihre Hand. Dann braucht sie noch so ca. 30-40 Minuten bis sie wirklich tief und fest schläft. Dann kommt aber das „böse“ Erwachen, wenn ich Glück habe nach 4 Stunden meist aber bereits nach 3 Stunden. In selten glücklichen Fällen stille ich sie kurz oder singe nochmals und sie schläft nochmals für 3 Stunden ein, ABER das sind Ausnahmefälle. Meistens schreit und weint sie, selbst beim stillen schläft sie einfach nicht ein, sondern nuckelt spuckt die Brust aus und weint. Erst wenn ich sie (hat sich bestimmt auch einfach dran gewöhnt), pucke und in den Schlaf wippe , schläft sie wieder ein. Und danach wacht sie erneut nach 1-2 Stunden auf und wieder das selbe. Und ab ca 0-2 Uhr nachts kommt die wachphase, sie ist total müde hat aber die Augen komplett auf und will eigentlich schlafen und kommt aber erst so nach 2 Stunden wieder in den Schlaf. In der Zeit stille ich sie und Wippe sie dann solange bis sie schläft, das kann dann schon mal fast bis zu einer Stunde dauern, denn sie muss tief und fest schlafen, damit ich mich wieder mit ihr hinlegen kann. Das geht mir echt auf die Nerven (ich liebe sie natürlich, aber das mache ich von Geburt an mit!!! ) und bin jetzt mittlerweile einfach nur müde und genervt davon. Ich erwarte nicht, dass sie durchschläft aber es wäre schön, wenn sie wenigstens durchs stillen oder singen oder einfach kuscheln liegend auch mal nachts einschlafen würde so wie abends eben auch... Kann ich ihr das irgendwie beibringen oder es ihr angewöhnen bzw. ihr das furchtbare wippen abgewöhnen? Ich fühle mich nachts einfach echt schlecht, wenn sie weint und ich neben ihr liege sie kuschel und ihr vorsinge und sie trotzdem weint. Dann pucke ich sie und fange sie an zu wippen und Zack ist das Geweinr schon mal gestoppt und sie schläft dann irgendwann mal ein. Schläft sie vllt tagsüber zu viel? Hab sie aber schon mal tagsüber geweckt, dass sie nur auf 2 Stunden Schlaf kommt aber kein Unterschied im Schlafverhalten, stattdessen ein noch nörgeligeres Baby und gefühlt noch schlechterer Schlaf nachts. Insgesamt abzüglich der wachphasen nachts kommt sie auf 11-12 Stunden Schlaf. Tut mir leid für den Roman, meine Hauptfragen lauten, kann ich ihr das Wippen abgewöhnen und wieso schreit sie einfach nachts so viel? Sie zahnt und lernt viel derzeit, aber sie schreit nachts schon seit Geburt an. Von den fast zehn Monaten hatten wir vllt insgesamt 1,5 Monate ruhige Nächte gehabt... :( Ich frag mich manchmal, ob ich grundlegend alles von Anfang falsch gemacht habe oder ob sie etwas hat. LG Inna


Biggi Welter

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Liebe Inna, es steht absolut außer Frage, dass unruhige Nächte und zu wenig Schlaf ein Wahnsinnsproblem sind und vermutlich wissen die meisten Mütter nur zu gut, wie es ist, wenn man sich nach mehr Schlaf, bitte nur ein bisschen mehr Schlaf, sehnt. Aber es gibt nun mal keine Patentrezepte, die das Kind dazu bringen, länger zu schlafen, auch nicht die Schlaftrainingsprogramme à la "jedes Kind kann". Wären diese Programme übrigens wirklich so wirkungsvoll, dann müssten sie nicht immer wieder wiederholt werden. Ehe Du aber jetzt zusammenklappst, weil Du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die Dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit Du eine Möglichkeit hast, dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn Dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Dein Kind kann auch ganz langsam lernen, dass es nicht nur bei Dir schlafen kann, vielen Mütter hat eine Federwiege sehr geholfen, hast Du das schon einmal probiert? Und wie ist es, wenn Dein Mann das Baby ins Tragetuch nimmt, damit Du einfach mal etwas Luft bekommst? Überlege dir evtl. auch einmal zu einem Stillgruppentreffen zu gehen und tausch dich dort mit den anderen Müttern aus. Vielleicht hast Du sogar das Glück so wie ich vor Jahren dass Du dort Mütter oder eine Stillberaterin kennen lernst, die bereits ältere Kinder haben und Du kannst miterleben, dass es sich lohnt noch etwas durchzuhalten. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Suche für dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest Du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort "Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie Du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Ich hoffe, dir ein Stück weitergeholfen zu haben und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir und deiner Familie bald besser geht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir in einiger Zeit noch einmal schreibst! LLLiebe Grüße und Gute Nacht Biggi


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