Mitglied inaktiv
Hallo, ich hoffe, Sie können mir ein wenig weiterhelfen. Meine kleine Tochter Lena, 8 Wochen alt, stille ich voll. Bis jetzt klappte es auch ganz gut. Sie entwickelt sich gut. Neuerdings gibt es aber Probleme. Zuerst trinkt sie ruhig und nach ein paar Minuten wird sie extrem zappelig, überstreckt sich zum Teil und zieht dann ganz wild den Kopf von der Brust und kommt (manchmal) auch zurück. Dieses Prozedere geht eine ganze Weile und dann schreit sie los und meist schreit sie sich dann richtig ein. Manchmal weint sie auch gleich los und lässt sich nur sehr schwer beruhigen. Meist traten diese Unruhephasen vor allem abends auf. Neuerdings allelrdings auch über den ganzen Tag. Die letzte Rettung ist dann meist das Tuch, in dem ich mit ihr durch die Wohnung marschiere oder auch rausgehe. Sollte ich sie beim ersten Anzeichen von Unruhe vielleicht gleich von der Brust nehmen, obwohl ich denke, dass sie noch Hunger hat, oder gibt es einen anderen Rat, was ich machen kann? Ich denke nämlich, dass man diese Unruhephase umgehen kann, wie ein Schema zu erkennen ist, weil es immer beim Stillen auftritt und komischerweise nachts nie. Nachts fällt mir nur neuerdings auf, dass sie zwar sehr gut und schnell trinkt, allerdings habe ich das GEfühl, dass sie manchmal fast erstickt bzw. so komisch husten muss. Noch eine andere Sache: ich habe mich etwas erkältet, der Schnupfen setzt ein, verändert das vielleicht die Milch, sie hat heute morgen nicht trinken wollen und fing gleich an zu schreien, als ich sie anlegen wollte. Im Tuch ist sie dann sofort eingeschlafen und schläft bis jetzt darin. vielen dank, Katja Liebich
Kristina Wrede
Liebe Katja, es kann viele Ursachen für das Verhalten deiner Kleinen geben, und es ist meist gar nicht möglich herauszufinden, warum sich die Babys plötzlich so verhalten. Zum Glück ist es meist eine vorübergehende Sache und in ein paar Tagen ist der "Spuk" wieder vorbei. Allein darum schon lohnt es sich, so gelassen wie möglich zu bleiben, zuversichtlich darauf, dass ein gesundes Baby niemals an der Brust verhungern wird. Es holt sich zu anderen Zeiten das, was es in den unruhigen Phasen weniger trinkt... Folgendes könnte helfen: Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Das Verschlucken von Lena könnte ein Hinweis darauf sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deiner Tochter die von dir bevorzugte Haltung nicht. Ansonsten kann ich dir noch die Tipps weiterreichen, die sich bei vielen Babys bewährt haben, die unruhig an der Brust sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, es ist etwas dabei, dass euch weiterhilft. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe deine Sorgen gelesen.Mir genau das selbe passiert ist.Meine Tochter hat am Anfang auch sehr gut an der Brust getrunken und nach ca. 6-7 Wo hat sie genauso angefangen und wollte ab Abends nicht mehr an die Brust. Später dann auch Nachmittags nicht mehr. Irgendwann gar nicht mehr nur noch Nachts. Sie hat sich auch überstreckt. Mir wurde empfohlen mit ihr zum Arzt zu gehen den es war der verdacht auf Kiss-Syndrom da. Der Arzt hat dann die Therapie gemacht. Das Gute war sie hat sich dann wenigstens nicht mehr überstreckt. Aber zusätzlich wurde bei ein Gothischer Gaumen festgestellt, der ihr das Trinken an der Brust noch zusätzlich erschwerte. Habe dann nur noch abgepumpt (mit der Medela Symphonie). Habe viel Geduld. Am besten anlegen wenn sie ausgeruht ist. Versuche auf einen Nuckel zu verzichten. ( Saugverwirrung). Lg Joana
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für die Antworten. Das Verschlucken passiert aber nicht immer gleich am Anfang, sondern zum Teil auch nach 1 Stunde oder mehr, vor allem nachts stelle ich das fest. Wegen der Unruhe: Könnte diese Unruhe auch mit einer Blockade (siehe 1. Antwort) zusammenhängen? Was mich ebenfalls wundert ist, dass wenn ich sie nach dem Stillen und dann Schreien auf die Wickelkommode lege, sie dann auch plötzlich mich wieder anlächelt und sobald ich sie wieder runter nehme und in die Stillposition bringe, geht es wieder los. Ist das irgendwie erklärbar? Danke Katja Liebich
Kristina Wrede
Liebe Katja, es klingt tatsächlich weniger nach zu starkem Milchspendereflex, könnte jedoch daran liegen, dass ihr im Liegen etwas Milch wieder hochkommt, weil der Magenpförtner in diesem zarten Alter oft noch nicht ganz optimal arbeitet. Probiere doch mal, sie etwas schräg zu legen, in dem du z.B. ein Kissen unter eure Matraze legst. Und versuche mal aus, ob sie besser trinkt, wenn du sie "bergauf" stillst, also so, dass sie auf dir liegt und du schräg nach hinten gelehnt bist. Eine Blockade könnte natürlich auch daran schuld sein, das kann ich jedoch von hier aus nicht beurteilen. Wenn du von einem guten Osteopathen in deiner Nähe weißt, wäre es vielleicht ein Versuch wert. Lieben Gruß, Kristina
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