Johaunte
Hallo, liebe Biggi, vor 2,5 Jahren ungefähr hab ich mir bei dir Rat gesucht, weil ich für mein Stillen so runtergemacht wurde und wurde so gut gestärkt, dass ich 2,5 Jahre nun weitergestillt habe. Mein Kind ist jetzt 4,5 Jahre, die ersten 1,5 Jahre habe wir ausschließlich gestillt, weil er keine Beiskost wollte, dann hat es langsam damit angefangen, aber wir haben sicherlich noch gut 1 Jahr viel weitergestillt und dann ist es wohl immer weniger geworden bis wir nun seit ca einem Jahr bei nur mehr beim Einschlafen und beim Wachwerden sind, wobei er morgens deutlich mehr dabei ist als abends, wo er auch ohne Stillen einschlafen kann (so ein, zwei Tage und dann wieder danach fragt). Er liebt die Mamamilch, wobei ich mir nicht mal mehr so ganz sicher bin, ob ich überhaupt noch Milch habe :-( Ich habs bis vor einigen Wochen auch gern gemacht, aber mittlerweile tun mir meine Brust, v.a. die Brustwarzen, nur noch weh. Sobald er "andockt" beiß ich die Zähne zusammen und mittlerweile hör ich auch früher auf, weil ichs nicht mehr aushalte. Mir tut das total leid, weil mein Kind die Idee hat, dass er bis an sein Lebensende Mamamilch will, weil das das Beste sei, aber irgendwie kann ich nicht mehr und will leider auch nicht mehr. Aber ich hab so arge Bedenken, ob ich das darf, ob ich das tun kann, wo er das doch so gerne hat. Andererseits sag ich ihm auch immer öfter, dass wir demnächst aufhören müssen, weils mir mehr weh als gut tut, aber ich schaff es dann doch nicht, weil ich mir schlecht vorkomme. Hast du einen Rat für mich bitte? Dankeschön!
Liebe Johaunte, ich kann gut verstehen, dass du deinem Kind alle Liebe und Fürsorge schenken möchtest, aber auch DU zählst, auch DU hast Bedürfnisse! Wenn du dich nicht mehr wohl fühlst, dann ist es dein gutes Recht etwas zu ändern. Stillen ist eine ZWEIERbeziehung und du musst dich nicht zwingen. Dein Kind kann und sollin diesem Alter durchaus lernen, dass auch die Bedürfnisse der anderen wichtig sind und zählen. Vielleicht versuchst du es damit, die Stillzeiten immer weiter zu verkürzen. Damit meine ich, du stillst dein Kind eine bestimmte Zeit und dann nimmst du es sanft von der Brust und streichelst es, kuschelst mit ihm, bietest ihm zusätzlich ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke an usw. Im Laufe der Zeit verkürzt du die Zeit an der Brust immer mehr. Eine Möglichkeit wäre es auch, dass du mit deinem Kind darüber sprichst, dass du das viele Stillen als unangenehm empfindest und dass du denkst, dass es nun an der Zeit ist, eure gemeinsame Stillzeit zu beenden oder zumindest das viele Stillen in der Nacht einzuschränken. Überlegt gemeinsam, wie ihr nun zu einem harmonischen Ende finden könnt. Vielleicht indem ihr auf ein bestimmtes Datum hinarbeitet oder aber auch durch ganz klare Regeln, die auch lauten können „Es wird nur noch gestillt, wenn es dunkel ist“ oder „wir stillen nur noch am Morgen“. Wichtig ist, dass DU dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Ich kann dir noch einen Tipp geben: In diesem Alter hilft es oft, einen "Abstilltag" zu definieren. Dazu kannst du eine "Abstillparty" ansetzen, oder ihr vereinbart ein besonderes Abstillgeschenk, welches sich dein Kleiner jetzt schon aussuchen darf, und das er an dem Tag X, den ihr vorab vereinbart, bekommen wird, weil er ja dann nicht mehr stillen wird. Erfahrungsgemäß ist ein Zeitraum von 10 bis 14 Tagen ganz gut. Ihr könnt jeden Tag darüber sprechen, dass am Tag X das letzte Mal gestillt wird, und dein Kleiner dann sein Abstillgeschenk bekommen wird. So kann er sich mental auf den Wechsel vorbereiten, und die Vorfreude lässt bei ihm den Verzicht aufs Stillen in den Hintergrund rücken. Wenn er danach doch wieder stillen möchte, bleibst du natürlich beim Nein. Als Alternative kann es hilfreich sein, ihm das Kuscheln an der Brust zu erlauben. Magst du das mal ausprobieren? Ganz liebe Grüße, ich wünsche dir von Herzen, dass ihr einen friedlichen Weg finden werdet! Biggi
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