Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, ich muss meine Tochter, gerade sechs Monate alt geworden und nach sechs Monaten vollem Stillen mit den ersten Löffeln Karottenmus "beglückt", kurz nach Weihnachten für drei Tage mit ihrer Tante allein lassen. Möchte die Stillbeziehung eigentlich noch nicht beenden (den großen Bruder habe ich gestillt, bis er 15 Monate war). Milchpulver lehne ich - vielleicht aus ideologischen Vorbehalten - ab. Was raten Sie mir? Habe von der Berufstätigkeit beim ersten Kind her Erfahrung mit dem Abpumpen, aber eben nicht mit mehrtätiger Abwesenheit. Gruß und Dank für die Antwort!
Liebe Melpomene, bis Weihnachten ist noch eine Menge Zeit und Du kannst den kompletten Milchbedarf abpumpen. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Deine Brust wird entsprechend mehr Milch bilden. In den drei Tagen deiner Abwesenheit solltest Du auch abpumpen, um einen Milchstau zu vermeiden. Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi