Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

3 Tage Kongress

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 3 Tage Kongress

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Hallo Frau Welter, ich fahre im März für 3 Tage auf einen Kongress, der mir sehr wichtig ist, und kann meine zwei Kurzen bei den Schwiegereltern unterbringen. Nr. 2 ist dann genau 16 Wochen und wurde bis zu dem Zeitpunkt vollgestillt. Da ich es bis dahin nicht schaffen werde ca. 3 Liter MUMI abzupumpen( es sei denn, Sie haben einen guten Tip???), sind die Fragen: 1. welche Milch meine Schwiegermutter dem Kleinen in den 3 Tagen gibt?(Kaum allergiegefährdet) 2. Wann fange ich an, ihn an das Fläschen zu gewöhnen (er nimmt gerne den Nucki)? 3. Wie oft soll ich selber auf dem Kongress abpumpen, um ihn hinterher so gut es geht weiter stillen zu können? 4. Wird er die Brust nach 3 Tagen Flasche noch nehmen? Sollte diese Aktion in die Hose gehen, dann ist er danach eben abgestillt-das würde ich auch gut überleben..aber ich wollte mal versuchen, ob es vielleicht auch so klappt!!?? Ganz vielen Dank für Ihre Antwort Fillis


Biggi Welter

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Liebe Fillis, der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit sollten Sie keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Sie müssen auch keine Sorge haben, dass Sie Ihrem Kind durch das Pumpen etwas wegnehmen. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Sie sollten während Ihrer Abwesenheit genau so oft abpumpen, wie Sie stillen würden und auch dann, wenn die Brust schmerzt oder spannt. So vermeiden Sie auch einen Milchstau. Ob Ihr Baby nach drei Tagen die Brust noch nimmt, kann ich Ihnen nicht sagen, es gibt Kinder, die problemlos wechseln und andere, die eine Saugverwirrung entwickeln und die Brust verweigern. Sie könnten deshalb einfach mal vorher versuchen, wie Ihr Baby mit dem Wechsel zurecht kommt. Sollte Ihr Kind irritiert reagieren, kann die Milch ohne weiteres mit einem Becher gegeben werden. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Sie können auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Sie wissen also, ob Sie 30 oder 40 g hineingetan haben. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Sie kippen den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. LLLiebe Grüße, Biggi


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