Juli4690
Hallo, Ich brauche mal einen Rat: Ich stille meinen Sohn (20. Monate) immer noch, sobald er es verlangt (er sagt immer Mimi), manchmal ist es mehr, manchmal weniger. Ich hab für mich nun überlegt, nur noch im Schlafzimmer zu stillen und unterwegs gar nicht mehr (Stille nicht so gerne in der Öffentlichkeit, sowieso jetzt wo er schon "so alt" ist). Hab es meinem Sohn auch gesagt und wir haben oft darüber geredet. Er sagt auch immer mimi Schlafzimmer. Jetzt meine Frage: Man sollte ja immer sofort auf die Bedürfnisse des Kindes reagieren, wenn ich aber jetzt nur noch im Schlafzimmer stille, muss er ja zwangsläufig auch mal warten, bis wir zu Hause sind. Meistens sagt er dann 10 mal mimi, ich sag immer wir gehen auf dem schnellsten Weg ins Schlafzimmer. Mache ich dadurch unsere Beziehung kaputt, weil ich nicht an Ort und Stelle sein Bedürfnis nach stillen befriedige? Er kann es manchmal kaum erwarten, selbst wenn ich zu Hause bin, sagt er min. 3 Mal mimi bis ich im Schlafzimmer bin, obwohl ich mich sofort auf den Weg mache. Außerdem hab ich gemerkt, dass mein Sohn immer mimi verlangt, wenn er vor Leuten Angst hat (er hat extreme Angst vor fremden). Wenn wir dann aus der Situation sind, ist alles wieder gut. Wie soll ich reagieren? Manchmal sagt er mimi auch nur wenn er wo anders hin will oder manchmal sagt er mimi dann wieder nein doch nicht, dann wieder mimi. Was soll ich dann tun? Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!! Sie macht eine Klasse Arbeit!!! Dickes Lob!!! Grüße
Kristina Wrede
Liebe Julie4690, danke auch dir für das liebe Lob!! Mit 20 Monaten kann ein Baby durchaus lernen, dass es Zeiten für Mimi und Zeiten ohne Mimi gibt. Und du machst es genau richtig: Du triffst eine Vereinbarung mit ihm und hältst dich daran. Dein Sohn weiß: Mimi gibt's im Schlafzimmer, und es ist kein Zeichen für verloren gegangenes Vertrauen, wenn dein Kleiner immer wieder sagt, dass er stillen möchte. Er wiederholt ja nur sein Bedürfnis, und er wird nun lernen, dass du es erfüllen kannst, auch wenn eine zeitliche Spanne dazwischen liegt. Ich denke, dass er daraus durchaus Zuversicht ziehen kann weil er lernt, dass er sich auf dich verlassen kann. Und es ist absolut ok, dass du das Stillen in diesem Alter so einschränkst, dass es für dich ok ist. Auch wenn du anfangs nie weit weg von zuhause sein solltest ;-) Wenn du beobachtest, dass es Situationen gibt, die deinen Sohn überfordern, ist es das Beste, wenn du sie ihm ersparst, bis er zeigt, dass er besser damit klar kommen kann. Oder aber du entwickelst mit ihm eine Alternative zum Stillen, die ihm Geborgenheit und Schutz vermittelt. So könnte er sich z.B. ganz klein machen und sich unter einem großen Schal auf deinem Schoß zusammenkauern. Lieben Gruß, Kristina