Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe bereits eine Tochter 02/07, hatte fast zwei Jahre lang keine Periode (LZS), dann schwanger und eine FG in der 8. SSW (Herz nicht mehr geschlagen), nach zwei Monaten erneut schwanger, diesmal FG in 6 SSW (nur Fruchhöhle+Dottersack gebildet, aber kein Fötus) 1. Wie hoch ist die Wahrscheinlich, dass ich erneut eine FG erleiden kann? 2. Sollte ich diesmal meinem Körper länger Zeit geben? 3. Meine Frauenärztin rät zu einer Untersuchung der Schilddrüse und auf Blutgerinnungsstörung, wobei sie meint, dass diese meistens erst nach 3 Fehlgeburten gemacht wird. Was würden Sie mir raten? Es erneut zu versuchen? Oder erstmals diese Untersuchungen durchführen zu lassen? Vielen Dank im Voraus. Viele Grüsse
Hallo, 1. auch nach zwei frühen Fehlgeburten sind die Chancen auf einen regulären Verlauf bei der nächsten Schwangerschaft sehr hoch. 2. eine Wartezeit wird meist nicht empfohlen. Da es häufig aber eh etwa 2-3 Zyklen und manchmal auch mehr bis zur nächsten Schwangerschaft dauert, erübrigt sich diese Diskussion aber häufig von selbst. 3. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB