Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

zusammenziehen der gebärmutter

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: zusammenziehen der gebärmutter

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Hallo Dr. Bluni, bin jetzt Anfang der 18.SSW rechn. und Ende 17. SSW sonographisch.Ich habe seit etwa 2 Wochen immermal so ein Zusammenziehen der Gebärmutter, was sich so äußert, das Teilbereiche ganz hart werden. Wenn ich die Position verändere geht es wieder weg.Meine Frauenärztin meinte das wäre normal, hat aber auch nicht gefragt, wie oft das auftritt. Heute habe ich mein Baby das erstemal richtig bewegen gemerkt, vorher war es eher so ein kleiner Blub, jetzt hat sich da drinnen richtig einer gegen den Bauch bewegt. Das war schön, aber irgendwie auch unangenehm. Vielleicht weil ich sehr schlank bin, sonst merkt man es wohl erst später. Wie oft dürfen diese Verhärtungen am Tag auftreten? Also was ist normal? Es ist nie der ganze Bauch, nur immer kleinere Beulen. Welche Milchsäurepräparate gibt es zur Regulierung des Scheidenmillieus und darf man diese in der Schwangerschaft anwenden? Was halten Sie von Careplan VpH? Vielen Dank für ihre Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches – eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei „harmlosen Kontraktionen“ die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. nach entsprechenden Produkten erkundigen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke. 3. ja, sie dürfen angewandt werden, wenn es nur Milchsäurebakterien sind. Für den Sinn einer rein prophlyaktischen Anwendung der Milchsäurepräparate gibt es allerdings bisher keine Belege. 4. der Scheiden-PH-Wert liegt normalerweise zwischen 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber häufig schon im Mikroskop beurteilen. Und nur, wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, sollten diese natürlich behandelt werden, weil dann das Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit erhöht ist. Sofern einer leichten Erhöhung des Wertes keine Entzündung zu Grunde liegt, kann der Wert auch mit Milchsäurebakterien in Zäpfchenform oder mit Vitamin-C-haltigen Vaginaltabletten angehoben werden Mit der Bestimmung des Ph-Wertes soll, wie oben angeführt, eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Dazu gibt es neben Teststreifen mittlerweile auch einen so genannten Testhandschuh. Da aber neben diversen anderen (zum Teil noch unbekannten) Ursachen diese bakterielle Veränderung im Verdacht steht, eben auch für vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein, resultierte aus dieser Erkenntnis in Deutschland die Empfehlung, in der Schwangerschaft den Ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Dieses alleine ist aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Insofern sollte sicher jede schwangere Frau mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie sinnvollste, individuelle und risikoangepasste Diagnostik sprechen. VB


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