Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

zu großer brustkorb

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: zu großer brustkorb

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guten tag, ich bin heute bei 25+1 und mein arzt hat heute fesgestellt, dass das baby einen zu großen brustkorb hat (3 wochen weiter als normal), gleichzeitig ist der femurknochen kürzer als normal. außerdem hat man heute festgestellt, dass ich wahrscheinlich eine ss-diabetes hab weil der blutzuckerbelastungstest erhöhte werte aufweist. meine frage an sie: kann der zu große brustkorb mit der diabetes zusammengehören? heißt es dann, dass es beim baby schon irgendwelche schäden verursacht hat, die man nicht mehr rückgängig machen kann auch wenn ich jetzt auf die ernährung achte und die werte stabil sind? mach mir richtig sorgen deswegen. vielen dank im voraus für die antwort lilli


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Lilli, 1. wir bezeichnen einen solchen Befund als Kopf-Thorax-Diskrepanz. Sie beschreibt ein unterschiedliches Wachstum von Kopf und Thorax: die Maße wachsen nicht simultan. Bei einer solchen Kopf-Thorax-Differenz ist sicher immer zu schauen, was dahinter steckt: es kann sowohl eine mangelnde Versorgung sein, es können theoretische aber immer auch andere, organische Gründe seitens des Kindes dahinter stecken. Gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde deshalb die Kontrolle per Doppler-Ultraschall und ggf. im CTG engmaschig durchgeführt - am besten durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin. 2. sicher kann ein zu großes Wachstum des Feten auch auf einen Schwangerschaftsdiabetes zurückzuführen sein, aber dieser sollte dann am besten durch einen Diabetologen oder eine diabetologische Schwerpunkteinrichtung zunächst ausgeschlossen werden. VB


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