Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zu groß und schwer?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zu groß und schwer?

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, hatte heute bei 37+3 noch eine VU. Ich habe vor, in einer Hebammenpraxis zu entbinden. Meine FÄ meinte, daß dieses Baby wohl ziemlich schwer und groß werden wird (hat die letzten 3 Wochen laut US gut 700 gr zugenommen), und daß das evtl meine geplante Praxisgeburt gefährdet. Meine anderen 3 Kinder kamen mit maximal 3300 gr zur Welt, dieses hat laut US schon fast 3700. Es ist aber doch so, daß die US Werte ziemlich ungenau sind und laut meiner Erfahrung immer mehr angeben, als es dann tatsächlich ist. Wie viel ist denn zuviel? Nur ,weil es ein etwas schwereres Baby wird? Ab wann würden Sie von einer Praxisgeburt abraten? Warum überhaupt? Meine 3 Großen kamen alle spontan und von selbst! Ich möchte ganz ungern darauf verzichten. Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. S.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo S. 1. gibt es bei der Frau in der Vorgeschichte schon ein oder mehrere Kinder über 4000 Gramm, oder zeigt sich im Verlauf einer Schwangerschaft, dass das Kind hinsichtlich des Gewichtes deutlich über der Norm liegt, für die Größe der Frau besonders schwer ist, die 4000 Gramm-Marke erreicht, oder gar überschritten wird, ist es in diesen Fällen sehr sinnvoll, auch die Möglichkeit eines Schwangerschafts-Diabetes frühzeitig auszuschließen und ggf. via FA/FÄ mit der Frauenklinik rechtzeitig im Rahmen eines Geburtsplanungsgespräches (etwa ab der 36. SSW) über den Entbindungsmodus schon im Vorfeld zu sprechen, gerade, um zu vermeiden, dass es unter der Geburt zu Problemen kommt, die man dann mit einem primären Kaiserschnitt umgehen kann. Hier sollten dann die Risiken: primärer Kaiserschnitt gegen die spontane Geburt eines besonders schweren Kindes nach Kaiserschnitt abgewogen werden und die Fragen des Entbindungsmodus erörtert werden. 2. gegen eine ambulante Entbindung, z.B. in einem Geburtshaus, ist erst mal nichts einzuwenden, sofern medizinisch seitens der Schwangerschaft oder der Vorgeschichte der Schwangeren nichts dagegen spricht. Es ist allerdings auch nach aktueller deutscher Rechtssprechung des Bundesgerichtshofes die Aufgabe und Pflicht der Frauenärztin/Frauenarzt , die Frau eingehend darauf hinzuweisen, dass bei etwaigen Komplikationen, das Risiko sowohl für das Kind als auch für die Mutter höher sind, als in einer Geburtsklinik. Dieses ist dann auch zu dokumentieren. Deshalb sollte auch die Hebamme sehr gewissenhaft die Frauen aussuchen, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren. Das klappt sicher auch in den meisten Fällen, aber leider hören wir (und nicht die Frauen oder die Presse) von Fällen und Verläufen, die so sicher nicht wünschenswert sind, gerade deshalb, weil eben unter anderem auch nicht wie in der Klinik innerhalb weniger Minuten (15-20) ein komplettes Team für eine Notsituation da ist, oder auch kurzfristiger der diensthabende Arzt/Ärztin. Wichtig ist in dem Zusammenhang das offene und wertfreie, aber dennoch objektive Gespräch mit den Eltern. Dieses sollte auch auf die möglichen Risiken, soweit es geht, eingehen Es sollte aber meines Erachtens die mittlerweile überwiegend positive und unkritische Berichterstattung zur Geburt im Geburtshaus oder Hausgeburt, die die "technisierte Entbindung unter der sterilen Klinikatmosphäre" als zunehmend überholt darstellt, ersetzt werden durch eine objektivere Form der Darstellung. Es darf nicht vergessen werden, dass erstens das Klientel der so genannten Geburtshäuser vorselektiert ist, da Risikofrauen in die Klinik geschickt werden und somit die Ergebnisse zwangsläufig gut ausfallen müssen. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass bekanntermaßen in einigen Fällen die Sorgfaltspflicht zumindest zu denken gibt. VB


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700g in 3 Wochen ist nicht überdurchschnittlich viel in den letzten SS-Wochen. Was ist überhaupt eine Praxisgeburt? Wenn kein Mißverhältnis zwischen Becken der Mutter und Größe des Kindes vorliegt ist es kein Problem, wenn Baby größer ist. Meine waren von 49cm/3100g bis 55cm/4400g und kamen alle "ganz normal" zur Welt. lG Kerstin


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