Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

wie reagieren, wenn es mir SO geht?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: wie reagieren, wenn es mir SO geht?

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin in der 20. SSW. Heute gegen 9.00 Uhr morgens bekam ich urplötzlich ein Flimmern vor den Augen, das ca. 25 Min. anhielt. Ich maß meinen Blutdruck, dieser lag bei 137/90. Normalerweise habe ich in dieser Schwangerschaft eher niedrigen Blutdruck (115/65 o.Ä.). Ich geriet etwas in Panik, weil das Flimmern so lange nicht aufhören wollte, das war sehr unangenehm. Und ausserdem dachte ich, ich falle um. In der Schwangerschaft mit meinem 1. Sohn hatte ich den Verdacht auf Gestose, allerdings nur mit grenzwertigem Blutdruck (140/90) und Plazentainsuffizienz, sonst keinerlei Anzeichen. Mein Sohn musste wegen der Plazentainsuffizienz in der 34. Woche mit 1370 g entbunden werden. Ich habe nun Angst, dass der heutige erhöhte Blutdruck und das Augenflimmern wieder auf eine Gestose hindeuten könnten. Jetzt geht es mir wieder besser, fühle mich bloß etwas schwummerig. Wie soll ich denn reagieren, wenn sowas nochmal passiert? Sofort ins KH? Notarzt kommen lassen? Gar nicht unternehmen, bloß ausruhen? Und soll ich meine FÄ von diesem Vorfall informieren? Würde mich über eine persönliche Antwort freuen. Danke, S.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei solchen Symptomen ist es in jedem Fall sinnvoll, wenn Sie sich dazu an Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik wenden. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, , daß er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft findet man diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie ("Gestose") oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Für eine Folgeschwangerschaft ist es deshalb wichtig, nach solchen Risikofaktoren zu suchen und sie ggf. auszuschalten. Darüber hinaus wird es sinnvoll sein, wenn das Wachstum des Kindes bis etwa zur 22. SSW regulär ist, dass dann um die 30.SSW herum und ggf. noch einmal vor dem Termin per Doppleruntersuchung nach der Versorgunslage geschaut wird. Dieses immer mit der Option, hier ggf. schon früher oder auch häufiger Kontrollen durchzuführen. VB


Mitglied inaktiv

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Ich würde auf jeden Fall noch vor dem WE zum Arzt oder zur Hebamme gehen und das mit ihr durchsprechen! Ob es "nur" dir schlecht geht oder auch deinem Kind, können die nur anhand eines CTGs entscheiden. Gerade mit der ehe, gestose wäre ich da vorsichtig!


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