Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Was kann der FA feststellen?

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Frage: Was kann der FA feststellen?

Mitglied inaktiv

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Ich versuche schon seit längerem Schwanger zu werden. Mein FA hat auch schon festgestellt, dass ich Schildrüsenunterf. habe und jetzt nehme ich Tabletten. Einen Eisprung habe ich nun regelmäßig. Wenn ich jetzt zum Frauenarzt gehe, kann ich ihn darum bitten noch mal genau zu checken ob einer Schwangerschaft nichts im Wege steht? Meine Frage ist eigentlich ob der FA es gleich feststellen kann wenn zb. was mit dem Eileiter oder so nicht stimmt? Oder ist das nicht (so einfach) zu erkennen?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Jenny, sofern die Frau jünger als 35 Jahre alt ist und die Zeit des Versuchens weniger als ein Jahr beträgt, würde man ihr sicher erst mal raten, geduldig zu sein und abzuwarten, es sei denn, man hat schon vorab den Eindruck, dass, hormonelle oder organische Probleme vorliegen. Gemäß WHO-Definition spricht man von Sterilität, wenn sich bei regelmäßigem, ungeschützten Geschlechtsverkehr innerhalb eines Jahres keine Schwangerschaft eingestellt hat. Etwa 80% der Ehepaare mit Kinderwunsch erzielen im 1.Jahr eine Schwangerschaft, weitere 5% der Paare im 2.Jahr. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Arzt /Ärztin aufgesucht werden, falls die Ehe kinderlos bleibt. Beim Alter der Frau über 35 Jahre, ist es angebracht, die Abklärungen bereits früher zu beginnen. Folgende Dinge sollten besprochen werden: • Besprechung des Kinderwunsches und der Krankengeschichte(durchgemachte Entzündungen und Operationen?) • Findet ein regelmäßiger Eisprung statt? • Wie steht es mit den wichtigsten Hormonen der Frau • Hat die Frau einen Eisprung? Sollte sie die Temperatur messen? Die Messung der Basaltemperaturkurve ist sicher interessant, hat aber dank den modernen Untersuchungsmethoden (Hormonbestimmung, Ultraschall) an Bedeutung verloren und belastet aus Erfahrung nur die Lebensqualität der Frau. Hier sind Hormonuntersuchungen zum Nachweis des Eisprungs an bestimmten Zyklustagen in Kombination mit der Ultraschallkontrolle der Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke mit seinen heranreifenden Follikeln sicher viel aussagekräftiger, was die Aussagekraft zur Gelbkörperfunktion angeht. Wenn die Frau/das Paar hier das Bedürfnis hat, dieses genauer beurteilen zu lassen, sollte vielleicht mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über ein Zyklusmonitoring sprechen, um die Abläufe besser eingrenzen zu können. Gleichzeitig sollte auch über negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit: Alkohol, Nikotin, Stress (bei beiden) und einem eventuellen Übergewicht bei der Frau gesprochen werden. VB


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