Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Bluni, vor einiger Zeit stieß ich im Internet und auch in Zeitschriften auf Artikel die aussagten, Folsäure-Substitution im Mehl und Wachstumshormone im Fleisch wie sie in Amerika üblich und erlaubt sind, hätten zu steigenden Zahlen von Mehrlingsschwangerschaften und Mehrlingsgeburten geführt. Jetzt hat man das Gefühl die Berichterstattung geht "Kommando zurück". Wachstumshormone haben wir ja in Deutschland (hoffentlich) nicht in unserem Fleisch lt. Gesetz, aber Folsäure schluckt ja heutzutage fast jede Frau die Kinderwunsch hat. Was ist hierzu nun in seriöser Fachliteratur "der Weisheit letzter Schluss"? Danke die Info Simone (die lieber zwei hätte als gar keins;-)
Liebe Simone, bei der von Ihnen angesprochenen Arbeit, die wohl in der Fachzeitung Lancet veröffentlich wurde, konnte nur bei Schwangerschaften, die über IVF (in vitro fertilisation) entstanden sind und bei denen meist zumindest zwei Embryonen eingesetzt werden, eine höhere Rate an Zwillingen gesehen werden. Für normale Schwangerschaften kann dieses bisher nicht bestätigt werden. Folate Supplementation and Twin Pregnancies. Epidemiology. 16(2):201-205, March 2005 : "After exclusion of known IVF pregnancies, and accounting for underreporting of both IVF pregnancies and folate use, the risk was no longer elevated" Insofern gibt es meines Wissens aktuell keine Hinweise, dass durch die sinnvolle Folsäuresubstitution bei der normal entstandenen Schwangerschaft das Risiko für Mehrlinge erhöht wird. VB