Nacho88
Sehr geehrter Dr. Karls, Ich bin mittlerweile in der 25. SSW und hatte bisher einen einzigen Termin bei meiner Gynäkologin, die ich aus der ersten Schwangerschaft sehr schätze. Dieser Termin war die Feststellung der Schwangerschaft im September. Im Oktober fand kein Termin statt, weil wir da zum Ersttrimester Screening im städt. Klinikum waren. Beides geht wohl nicht, auch wenn dies bei meiner ersten Tochter definitiv anders war. Im November wurde der Termin aus Überlastungsgründen von Seiten der Praxis an eine Hebamme abgegeben. Mein Wunsch war das nicht, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe und die Hebamme auch keine Fragen zu Medikationen etc. beantworten kann. Das Organscreening im Dezember fiel ebenfalls coronabedingt aus. Ich wurde zur Feindiagnostik überwiesen. Meinem Baby geht es gut, dass ist wunderbar. Nur wurde bei diesen Untersuchungen nie nach mir geschaut. Aus diesem Grund war ich nun bei meinem Hausarzt. Dort wurde ein zu niedriges Hb und ein zu niedriger Blutdruck festgestellt. Außerdem habe ich starke Ischiasschmerzen, an manchen Tagen kann ich kaum auftreten. Weiterbehandeln möchte der Hausarzt mich eigentlich nicht, da es nicht wirklich sein Bereich ist. Den nächsten Termin habe ich Mitte Januar zum Zuckertest. Doch auch da teilte mir die Praxis mit, werde ich wohl wenn überhaupt nur mit der Hebamme sprechen können. Der nächste reguläre Termin bei meiner Gynäkologin ist dann im Februar. Bei einem akuten Notfall soll ich in die Klinik fahren. Ein Notfall sind meine Beschwerden sicher nicht, eine Belastung allerdings schon. Ich wundere mich auch einfach über das Vorgehen. In der ersten Schwangerschaft war ich zum jetzigen Zeitpunkt bereits siebenmal vorstellig. Wie soll ich mich verhalten? Sind die Vorsorgen so ausreichend oder sollte ich doch noch versuchen bei der Ärztin vorstellig zu werden oder ist der Hausarzt hier ohnehin der bessere Ansprechpartner? Danke für Ihre Mühe. Mit freundlichen Grüßen, Nacho
Guten Abend, das wundert mich ein wenig. Eine Schwangerschaftsvorsorge sollte nach den Mutterschutzrichtlinien beim Gynäkologen durchgeführt werden und nicht beim Hausarzt. Die Praxis scheint offensichtlich überlastet/überfordert zu sein. Ihnen steht auf jeden Fall eine ordentliche Vorsorge zu. Fragen Sie doch in einer anderen Praxis nach. Zu Beginn einen Quartals ist ein Wechsel auch möglich. Überweisungen in die Klinik ersetzen keine Vorsorge. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle