Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

übertriebene Vorsorgeuntersuchungen??

Frage: übertriebene Vorsorgeuntersuchungen??

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Dr. Bluni, meine Tochter ist mittlerweile 9 Monate alt, dennoch beschäftigt mich die Zeit der Schwangerschaft noch ziemlich. Meine Frauenärztin hatte in der 18. SSW Gestationsdiabetis festgestellt, ich wurde dann auch von der Diabetologin betreut, ab ca. 25 SSW benötigte ich am Abend Langzeitinsulin, die letzten 4 SSW dann auch geringe Dosen für den Tag. Ab der 30. SSW bestand meine Frauenärztin darauf 2 mal die Woche ein CTG zu schreiben (wegen dem Gestationsdiabetes). Ich hab mich dadurch recht stark fremdbestimmt gefühlt. Hatte meine Ärztin recht, war dies nötig, oder wäre auch weniger noch sicher gewesen?? vielen Dank Rica


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Rica, damit orientiert sich Ihre Frauenärztin an den Empfehlungen der Fachgesellschaften: 1. die Mutterschaftsvorsorge bei Diabetikerinnen ist während der ganzen Schwangerschaft intensiver als bei stoffwechselgesunden Frauen. Die Zusammenarbeit mit einem Perinatalzentrum, das in der Betreuung diabetischer Schwangerer Erfahrung hat, ist zumindest geboten. Neben dem Frühultraschall zur genauen Berechnung des Schwangerschaftsalters sollte in der 20.-22.SSW eine eingehende Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Organfehlbildungen durchgeführt werden. Das zunächst vierwöchentliche Intervall von Ultraschalluntersuchungen sollte in der Spätschwangerschaft durch zweiwöchige Intervalle ersetzt werden. Hier sollte neben dem Gewicht des Kindes auch die Fruchtwassermenge beurteilt werden. Ab der 28. SSW wird eine intensivierte fetale Zustandsdiagnostik mit Kontrolle der fetalen Bewegungen, einem CTG (Cardiotokogramm) und eine Doppler-Untersuchung empfohlen. Die Häufigkeit wird am besten individuell festgelegt. Das CTG sollte ab der 32.-33. SSW 2x/Woche und ab der 35. SSW 3x/Woche durchgeführt werden. Bei problemlosem Verlauf ist eine vaginale Entbindung am Termin anzustreben. Ein Austragen über den Termin hinaus sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die letzten Empfehlungen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. 2. nachzulesen unter http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/015-020.htm VB


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