Alexandra03
Lieber Herr Dr. Bluni, bei mir wurde vor 8 Jahren Hashimoto diagnostiziert, seitdem nehme ich L-Thyroxin. Die Schilddrüse weist eine starke chronische Entzündung auf, ist bereits deutlich verkleinert, die Antikörper liegen meist zwischen 600 und 1000. Nun bin ich schwanger (10. SSW) und mache mir große Sorgen um meine Schilddrüsenwerte. Mein TSH lag direkt vor der Schwangerschaft bei 0,5 - also schon recht niedrig, der Ft3 und FT4 jedoch nur in der unteren Hälfte des Referenzbereichs. Zu dem Zeitpunkt habe ich 100 bzw. 112 yg L-Thyroxin im Wechsel genommen. Zu Beginn der Schwangerschaft meinte mein Endokrinologe, ich sollte auf 112 bzw 125 yg L-Thyroxin im Wechsel erhöhen aufgrund des erhöhten Bedarfs in der SS. Bei der letzten Blutuntersuchung (10. SSW) lag der TSH nun nur noch bei 0,02 (also eigentlich Überfunktion), der ft3 im mittleren Bereich, der Ft4 allerdings noch weiter an der unteren Grenze vom Normbereich. Mein Endokrinologe möchte, dass ich wieder auf 112 yg reduziere wegen des sehr niedrigen TSH Werts. Wenn ich das allerdings mache, rutsche ich ja wahrscheinlich mit dem FT4 unter den Normbereich. Und jegliche Informationen, die im Netz zum Thema FT4 und Schwangerschaft zu finden sind, sagen, dass der FT4 auf jeden Fall in der oberen Hälfte vom Referenzbereich liegen sollte und der TSH in der Schwangerschaft eh nicht aussagekräftig ist, da er durch das HCG niedrig gehalten wird. (Mein HCG ist übrigens sehr hoch!) Bei einem zu niedrigen FT4 bestünde das Risiko, dass die geistige Entwicklung des Babys beeinträchtigt werde. Schilddrüsenwerte vom 19.02.18 (10. SSW, LT 112 und 125 im Wechsel, Blutabnahme vor Tabletteneinnahme morgens) TSH (0,30-2,5 uU/ml) = 0,02 uU/ml FT3 (1,9-4,80 pg/ml) = 2,79 pg/ml FT4 (0,8-1,80 ng/dl) = 1,0 ng/dl Obwohl mein Endokrinologe meint, ich solle auf 112 yg reduzieren, habe ich angesichts des niedrigen FT4 ein sehr ungutes Gefühl dabei. Wie ist Ihre Meinung zu der Situation? Ganz herzlichen Dank, Alexandra
Liebe Alexandra, liegt in der Schwangerschaft eine unter Funktion der Schilddrüse vor, dann wird in aller Regel empfohlen, das der TSH-Wert im unteren Normalbereich zwischen 0,4-2,5 mU/L liegt und dabei zwischenzeitlich kontrolliert wird. Dieses am besten durch den Facharzt für Innere Medizin/Endokrinologen. Und auch nur dieser kann vor Ort dann die Entscheidung zu eventuellen Anpassungen der Medikation treffen. Natürlich gibt es hier auch mal schwierigere Fälle, bei denen eine optimale Einstellung nicht einfach möglich ist. Für den Fall sollte dann die Patientin an eine Endokrinologe Ambulanz, zum Beispiel einer universitären Einrichtungen, überwiesen werden. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Liebe Grüße VB
Helene79
Liebe Alexandra, wie ging es bei Dir weiter? Ich habe ein ähnliches Problem: vor 10 Wochen TSH nur 0,1; FT3 und FT4 niedrig aber im Referenzbereich, Reduzierung der L-Thyroxin-Dosis, nun TSH zwar wieder bei 1,0 aber eben leider FT4 unterhalb (!) des Referenzbereiches. Endokrinologe meint, ich solle mir keine Sorgen machen, aber aus meiner Sicht ist das Steuerungshormon eben nicht so wichtig wie das FT4. Falls Du das hier liest, würde ich mich über Deine Antwort freuen. LG
Alexandra03
Hallo Helene, leider habe ich meinem Arzt vertraut... In der 14. SSW lag mein ft3 nur noch direkt an der unteren Grenze von 2,0, der ft4 weiterhin knapp über der unteren Grenze. Trotzdem sollte ich wegen des niedrigen TSH-Wertes (in der 14. Ssw bei 0,6) die Thyroxin-Dosis nicht erhöhen. In der 19. SSW bin ich dann in eine totale Unterfunktion gerutscht, TSH über 4, ft3 unter der unteren Grenze, ft4 auf der unteren Grenze. Auch leide ich seit mehreren Wochen unter starken Unterfunktionssymptomen. Daher musste ich jetzt die Dosis schnellstmöglich um 30% erhöhen. Ob das Baby Schäden davon getragen hat, dass ich fast die ganze Zeit über in einer Unterfunktion war und das nicht erkannt bzw behandelt wurde, ist unklar und lässt sich vermutlich erst nach der Geburt feststellen. Ich könnte nur noch heulen und ärgere mich maßlos über die Inkompetenz des Endokrinologen.... :-( Er hat die ganze Zeit nur nach dem TSH therapiert und dabei nicht erkannt, dass der TSH Wert durch das bHCG stark supprimiert wurde und daher eigentlich die ganze Zeit über nicht aussagekräftig war. Erst bei der Blutuntersuchung in der 19. Ssw, also nach dem Abfall des HCG, kam der echte TSH zum Vorschein. Ich bin soooo verzweifelt und mache mir große Vorwürfe, dass ich trotz meiner Bedenken auf den Arzt gehört habe und nicht eigenständig hochdosiert habe. Dann wäre das alles nicht passiert und ich müsste mich jetzt nicht die ganze Schwangerschaft über mit Sorgen plagen. Ich hoffe so sehr, dass die geistige Entwicklung des Babys trotzdem normal verlaufen ist.... Über Erfahrungsberichte von anderen betroffen Müttern würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße, Alexandra