Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

toxoplasmosetest

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Frage: toxoplasmosetest

Mitglied inaktiv

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hallo dr bluni... hätte mal eine frage bin in der 18 ssw und habe meinen fa nochmals darauf aufmerksam gemacht das wir 3 katzen zu hause haben und da mein mann momentan noch im ausland ist nur ich die klos sauber machen kann (mit handschuhe natürlich ) ... nun fragte ich meinen fa ob es nicht besser wäre das dadurch das ich auch mit 4 fehlgeburten und 2 vorzeitigen plazentalösungen eine risikoschwangere bin einen toxoplasmosetest bei ihm machen lasse ... doch diese frage beantwortet er mir nur kurz und knapp mit brauchen wir nicht ... ebenso kontrolliert er diese schwangerschaft nur alle 4-5 wochen und macht auch bis jetzt nur 2 ultraschalls am anfang nun nicht mehr bis jetzt ...muss nicht da besser komtrolliert werden und auch in kürzeren abständen ... bin unsicher lg


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1. die schwangere Frau muss nicht grundsätzlich auf den Katzenbesitz oder Kontakt zu ihr verzichten. Sie sollte aber bei ihrem Frauenarzt oder Frauenärztin den Immunstatus hinsichtlich Toxoplasmose testen lassen, da von der Katze die potentielle Gefahr der Übertragung dieser bakteriellen Infektion ausgeht, die mit zum Teil erheblichen Folgen für das Kind verbunden sein können. Diese Testung ist aber in der genannten Situation immer eine Wunschleistung=Privatleistung! Hat die Schwangere einen negativen Toxoplasmosetiter IgG & IgM negativ, weil sie wohl nie eine Auseinandersetzung mit dem Erreger hatte und damit keinen Schutz, sollte man ihr empfehlen, sich nicht nur um so mehr an die Empfehlungen zur Vermeidung einer Infektion zu halten, sondern diesen Titer nach etwa 8-10 Wochen nochmals kontrollieren zu lassen, da sie sich ja theoretisch in der Zwischenzeit infiziert haben könnte, und man dann noch früh genug wäre für eine antibiotische Behandlung, um Folgen für das Ungeborene zu vermeiden. Hat die Patientin einen positiven Titer IgG positiv, aber IgM negativ, sprich Schutz es fand in der Vergangenheit irgendwann mal eine Auseinandersetzung mit den Erregern statt, dann muss man dieses nicht mehr kontrollieren. Es ist insbesondere der Katzenkot, über den der Erreger übertragen wird. Nach Kontakt mit der Katze sollte auf ein entsprechendes Säubern der Hände geachtet werden und auf Schmusen mit der Katze sollte verzichtet werden. Ansonsten gilt für Katzenbesitzer: Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen außer mit Gummihandschuhen. Junge Kätzchen meiden, denn diese scheiden besonders viele Parasiten aus. Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren 2. Eine Vorgeschichte mit zwei vorzeitigen Plazentalösungen stellt sicher ein Schwangerschaftsrisiko dar. Dennoch heißt dieses nicht, dass hier mehr Untersuchungen oder mehr Ultraschalluntersuchungen geboten sind. Viel wichtiger ist die Information der Frau über die möglichen Ursachen, der Ausschluss von Risiken und eine irregulären Sitzes der Plazenta. Durch häufigeres Untersuchen oder häufigere Ultraschallkontrollen wird das Risiko sicher nicht reduziert. Die Häufigkeit der vorzeitigen Lösung der normal angelegten Plazenta(=Abruptio placentae) wird in der Literatur zwischen 0,3 bis 1% angegeben. In der bayerischen Perinatalerhebung von 1996 betrug sie 0,5%. Sie ist eine gefährliche Komplikation sowohl für die Mutter als auch für das Kind. Ihre Ursache besteht am häufigsten in Gefäßveränderungen im Bereich der Insertionsstelle der Plazenta(Mutterkuchen), die im Rahmen einer EPH-Gestose auftreten. Im Bereich der Spiralarterien kommt es zur Gefäßruptur mit Bildung eines retroplazentaren Hämatoms (Bluterguss hinter dem Mutterkuchen). Das Wiederholungsrisiko wird in der Literatur mit Werten zwischen 4,4 % und 12 % angegeben. Als assoziierte Risikofaktoren werden ein vorzeitiger Blasensprung, ein Wachstumsrückstand und eine schwangerschaftsbedingte Hypertonie (=hoher Blutdruck) gesehen. Für eine erneute Schwangerschaft ist es wichtig, dass die Betreuung bei einem Frauenarzt und eine Mitbetreuung und ENTBINDUNG in einer Frauenklinik geschieht. Die individuelle Betreuung und weitere Einzelheiten sollen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Frauenarzt/ärztin besprechen. VB


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