Mitglied inaktiv
Guten Tag, ich habe eine Frage zu Toxoplasmose. Mich interessiert, ob man überhaupt was machen kann, wenn man sich in der Schwangerschaft mit Toxoplasmose angesteckt hat? Bis zu welcher Woche sollte eine Behandlung anfangen? Wie gut sind die Chancen Fehlbildungen oder ähnliches zu vermeiden? Ich wurde Ende September auf Toxoplasmose getestet. Negativ. In der Zwischenzeit bin ich nach Schweden gezogen und kämpfe gerade darum einen zweiten Test machen zu dürfen (bin jetzt in der 20. Woche). Die Ärztin sagte, das würde mir überhaupt nicht helfen, weil man selbst bei einem jetzt positiven Ergebnis nichts machen kann und keine Behandlung eingeleitet wird. In Deutschland scheint man da ja aber Antibiotika zu bekommen. Ist das dann nur Placebo oder wollen die hier in Schweden einfach nicht? Ich habe wirklich Bedenken, daß ich mich angesteckt haben könnte (meine Schwester hat zwei junge Kätzchen, meine kleine Tochter spielt oft im Sandkasten und wir waschen anschließend die Hände zusammen und durch unseren Garten streunen verschiedene Nachbarskatzen - die Gartenarbeit im Herbst habe ich anfangs nur mit Baumwollhandschuhen gemacht, bis ich gelesen hatte, daß man Gummihandschuhe nehmen sollte). Sollte ich auf den zweiten Test bestehen und (bei evt. positivem Ergebnis) nach Deutschland kommen, um eine Behandlung zu bekommen? Vielen Dank für Ihre Antwort Dana Keppeler
liebe Dana, da scheint aber jemand in Schweden nicht ganz auf dem Laufenden zu sein. Vielleicht hilft ein wenig Nachhilfe weiter :) Zeigt sich bei einer Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft, dass sie keinen Schutz vor der Infektion besitzt, sollte die Untersuchung in jedem Fall nach 8-10 Wochen wiederholt werden, um eine zwischenzeitliche Ansteckung auszuschließen und um noch genügend Zeit für eine antibiotische Behandlung zu haben. Für Toxoplasmose-negative Schwangere gilt: Kein Genuss von rohem oder blutigem Fleisch (Beefsteak, Tartar). Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen (außer mit Gummihandschuhen). Junge Kätzchen meiden (diese scheiden besonders viele Parasiten aus). Bei Gartenarbeit Handschuhe tragen, Hände von Augen, Nase und Mund fernhalten und anschließend gut abwaschen. Sowohl im Garten als auch in Sandkästen von Kindern findet sich häufig Katzenkot. Beim Zubereiten von rohem Fleisch Augen, Nase oder Mund mit den Händen möglichst nicht berühren. Hände anschließend gut abwaschen. Rohes Obst und Gemüse immer gut abwaschen. Katzenhalter: gehen ein erhebliches Risiko ein. Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren. Eine Impfung oder bewusste Infektion ist nicht möglich. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto wahrscheinlicher wird eine Infektion des Kindes, aber desto harmloser sind ihre Folgen: Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung des Kindes im zweiten Drittel ca. 30% im dritten Drittel ca. 70% Wahrscheinlichkeit, dass die Ansteckung schwere Folgen hinterlässt im zweiten Drittel ca.20% im dritten Drittel ca.1% Zur möglichen Therapie gibt es verschiedene Antibiotika, wobei die Kombinationstherapie die größere Erfolgsrate (ca. 70 %) hat. Bis zur 15+0 SSW wird meistens nur Spiramycin alleine eingesetzt. Liebe Grüße nach Schweden. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, also wenn du sehr unsicher bist, dann würde ich auf den 2. Test bestehen. Einfach um ganz sicher zu gehen. Tatsache ist aber, das man sich nicht gleich mit Toxo ansteckt nur weil man Kontakt zu katzen hat. Denn die Erreger befinden sich ja vermehrt in dem kot der Katzen. Weshalb ja schwangere ja auch das Katzenklo nicht säubern dürfen. Genauso ist drauf zu achten, das einem die Tiere nun nicht unbedingt das Gesicht ablecken, da man nie weiß woran sie 5 minuten vorher geleckt haben. Und sich nach jedem Kontakt die hände zu waschen ist eine sehr gute Vorsichtsmaßnahme. Genauso möchte ich erwähnen, das man sich halt eher durch rohes Fleisch anstecken kann,als wie durch den Kontakt zu katzen. In wie weit man eine eventuelle ansteckung behandelt liegt wohl immer im ermessen des arztes. Denn auch die gabe von Antibiotika ist nicht gerade ungefährlich für das Ungeborene. LG dani
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