Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Totgeburt

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Totgeburt

Evelyn B

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Sehr geehrter Dr. Karle, Ich hätte vor drei Monaten eine Totgeburt in der 39. SSW, welche mich noch immer sehr beschäftigt. Unsere Tochter war kerngesund und hat sich ganz normal entwickelt, war 3100g schwer und 51 cm groß. Bei der Obduktion wurde nichts festgestellt. Die Untersuchung der Plazenta lieferte allerdings folgendes Ergebnis: Plazenta mit grundsätzlich altersentsprechender Struktur. Auffallend zahlreiche, teils auch grössere Verkalkungsareale, diese auch teilweise chorionplattennahe. Weiters im Intervillosum fokal akzentuierte Kernknoten nachweisbar. Zudem zeigen Zottenquerschnitte immer wieder eine erhöhte Anzahl an angeschnittenen Gefäßen im Sinne eines Chorangioseartiken Vaskularisationsmusters. Nabelschnur unauffällig. - war die Plazenta so stark beeinträchtigt, dass sie daran gestorben ist oder könnte es noch eine zusätzliche Ursache geben? - einige Tage vor ihrem Tod hat sie sich plötzlich sehr viel bewegt und getreten, die nächsten Tage dann viel weniger, hat aber immer auf uns reagiert. Ich bin davon ausgegangen, dass alles in Ordnung ist, da man ja auch sagt, dass sich Babys am Ende der SS weniger bewegen und sie ja reagiert hat. - muss ich mir Vorwürfe machen nicht oder zu spät reagiert zu haben? Das bereitet mir schlaflose Nächte. - wir haben schon einen 6 jährigem Sohn. Muss ich mir bei einer weiteren SS Sorgen machen, dass das Baby nochmal stirbt? Würden Sie mir von einer weiteren SS abraten? Vielen Dank!


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, eine Ursache für den intrauterinen Tod ihrer Tochter, kann ich aus diesen Infos nicht erkennen. Eine sehr tragische Geschichte. Leider kommt es tatsächlich vor, dass so etwas passiert und man im Nachgang keine wirkliche Ursache dafür findet. Das nennt sich dann schicksalshaft. Plazentaverkalkungen sind am Ende der SS nicht unüblich und haben normalerweise keinen Krankheitswert. Eine Wiederholung ist nicht ganz auszuschließen, aber nicht üblich, sodass Sie natürlich wieder schwanger werden dürfen. Ich würde Ihnen davon nie abraten, erneut schwanger zu werden. Sie sollten aber das Erlebte psychisch verarbeiten, bevor es mit der Familienplanung weitergeht. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


Ankaba

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Hallo Evelyn, mein herzliches Beileid zu Deinem Verlust! Ich hoffe, es ist ok, wenn ich Dir schreibe. Ich bin ebenfalls Sternenkindmama mit einer ähnlichen Geschichte. Nur so viel: Vorwürfe musst Du Dir garantiert nicht machen. So etwas kommt vor, auch ohne, dass es irgendwelche Anzeichen gibt - wenn auch glücklicherweise sehr, sehr selten. Falls es Dir etwas Hoffnung macht: Mein Sternenkind war mein erstes Kind. Zwei Jahre später habe ich ein gesundes „Folgewunder“ auf die Welt gebracht. Ich hoffe, Du findest einen guten Weg, mit der Trauer umzugehen. Auf dieser Seite gibt es das Forum „Kleine Engel“ und auch bei Facebook und Co. gibt es Sternenelterngruppen, falls Du irgendwann Austausch mit anderen Betroffenen suchen solltest. Das hat mir damals sehr geholfen... Ich hoffe, Du bekommst von Herrn Dr. Karle noch hilfreiche Antworten auf Deine Fragen. Alles Gute!


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