Frage: Spontangeburt nach DR3 ?

Hallo Dr. Bluni, bei der Geburt meines ersten Kindes vor 13 Jahren hatte ich einen DR3 (versorgt im OP, gut verheilt, keine Probleme!) Jetzt steht nach vielen FG die Geburt unseres Nesthäkchens an und es stellt sich die Frage, ob und bis zu welchem fetalen Schätzgewicht man eine Spontangeburt anstrebt. ICH hätte sehr gern eine Spontangeburt, aber nicht um jeden Preis. Unser Baby ist eher groß geschätzt, vor einigen Wochen noch als makrosom (Gewicht P96), ebenso eher viel Fruchtwasser. (1. OGTT in 16. SSW o.B. , 2.OGTT in 26. SSW mit Nüchternwert 0,07! über der Norm, Wert nach ein und zwei Stunden um 5. Beide OGTT leitliniengerecht urchgefühhrt. Alle Messungen, die ich seither daheim mache sind im Normbereich, alle!) Zwischenzeitlich (letzte Woche bei 33+)lag das Gewicht bei P84. Immer schon sind Femur und alle fetalen "Kopfmessungen" oberhalb P95. Die involvierte Uniklinik (da sehen mich aber immer nur junge Assistenzärzte) misst meist um einiges weniger an Gewicht. Meine Gynäkologin war allerdings langjährig erfahrene OÄ (DEGUM 3) dort, sodass ich eher auf ihre Messungen vertraue. Wir rechnen mit einem großen Kind, weshalb sich aufgrund des DR3 in der Vergangenheit die Frage stellt, etwa bis zu welchem fetalen Schätzgewicht man eine Spontangeburt riskieren kann und sollte. Ich möchte keinesfalls gleich eine Sectio, da ich dies für Kind und mich als nicht gut erachte. Das eine Spontangeburt ein Wiederholungsrisiko des DR bedeutet ist mir bewusst. Ich würde dies - im Rahmen - auch eingehen. Bis zu welchem fetalen Gewicht würden Sie eine Spontangburt für anstrebbar erachten? Wie ist das mit der Versorgung bei einem Rezidiv des DR3 oder DR4? Lässt sich dies immer so gut versorgen, dass im Nachhinein keine Probleme entstehen? Oder anders gefragt, wie hoch ist das Risiko nach einem Rezidiv Probleme mit Inkontinenz etc. zu haben? Ich bin jetzt bei 33+4 und die Uniklinik schätzte gestern 2400 g (ca. P82), bei meiner Gynäkologin waren wir je nach Messgrundlage (Shephard usw) letzte Woche schon bei 2400-2650g. Vielen Dank für Ihre Mühe und Antwort! Viele Grüße!

von Glücksfee am 23.11.2018, 09:23



Antwort auf: Spontangeburt nach DR3 ?

Hallo, 1. sicherlich die hier differenzieren zwischen der Frage, bis etwa zu welchem Gewicht zu einer vaginalen Geburt geraten werden kann und der Frage, ob nach Dammriss dritten Grades zu einer Vaginalgeburt geraten werden kann. 2. nach einem Dammriss dritten Grades ist es so, dass wir grundsätzlich nicht primär zu einem Kaiserschnitt raten müssten. Nach einem Dammriss vierten Grades wird zumindest empfohlen, dieses der Patientin anzubieten. Das bedeutet aber, dass hier von natürlich im Einzelfall und nach Abwägung zusammen mit der Patientin davon abgewichen werden kann. 3. die Frage bezüglich des Gewichts des Kindes lässt sich nicht ganz pauschal beantworten. Grundsätzlich wird empfohlen, dass bei einer Gewichtsschätzung von etwa 3800 g und mehr schon im Vorfeld durch die erfahrene Oberärztin/Oberarzt mit der Patientin über die Vor-und Nachteile einer vaginalen Geburt und auch der damit verbundenen Risiken gesprochen wird und gleichzeitig auch die Option eines primären Kaiserschnittes angeboten wird. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.11.2018



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