Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Spontane Geburt nach KS?

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Frage: Spontane Geburt nach KS?

Mitglied inaktiv

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Hallo, hätte da mal eine Frage zur Geburt. Hatte im August 2007 einen Kaiserschnitt wegen eingezwickter Nabelschnur, bei einem Wehenbelastungstest waren die Herztöne weg. Jetzt bin ich wieder in der 18.SSW (lt. FA ist die Naht sehr gut verheilt) und möchte sehr sehr gerne spontan entbinden, da man da einfach viel schneller wieder fit ist... Nun haben mir einige Leute angst gemacht es wäre sehr gefährlich da die Naht reißen kann. Man bekomme auf gar keinen Fall eine PDA und auch kein Wehenmittel falls eingeleitet werden sollte. Wenn dann wird gleich wieder geschnitten. Das ganze belastet mich jetzt sehr, da ein weiterer KS meine größte angst ist, hatten ein Schreibaby und ich war nicht fit mich gut genug zu kümmern... Wie ist da IhreU(Dr. Bluni) bzw. Eure Erfahrung?? vlg


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. zu beantworten sind bei der Frage, ob bei einer Folgeschwangerschaft erneut ein Kaiserschnitt erfolgt, die folgenden Fragen: 1.warum wurde der Kaiserschnitt gemacht? Wie war der Geburts-und Wehenverlauf? 2. Gibt es bei der folgenden Schwangerschaft besondere, geburtshilfliche Risiken bei der Frau und während der Schwangerschaft? 3. Wie schwer ist das folgende Kind ungefähr bei Geburt? Dieses sollte um die 36. SSW durch Untersuchung und US abgeschätzt werden. 4. Wie sind die Bedürfnisse der Eltern hinsichtlich des Entbindungsmodus? 5. Was empfehlen Frauenarzt/ärztin und die Entbindungsklinik den Eltern? Generell ist es wohl sicher den meisten Fällen möglich, eine vaginale Entbindung spontan, per Saugglocke oder Zange auch nach einem Kaiserschnitt durchzuführen, ohne, dass hier Probleme entstehen. Einen Automatismus: "einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt" gibt es nicht. Dieses sollte aber in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und der Entbindungsklinik entschieden werden, wo die Frau sich eigentlich immer vor der Geburt vorstellen sollte und nach einem Kaiserschnitt vielleicht noch mehr, um über die Vor-und Nachteile und auch die möglichen Risiken des ein oder anderen Vorgehens zu sprechen. 2. bei einer Schwangerschaft/Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich besondere Risiken im Wesentlichen durch die mögliche Ruptur der Gebärmutter. Dieses kann während der Gravidität (sehr selten) als auch unter der Geburt eintreten. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Das Risiko einer Uterusruptur für Frauen nach einem Kaiserschnitt liegt nach Informationen der WHO bei etwa 0,32% (Spong CY et al. Risk of uterine rupture and adverse perinatal outcome at term after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007;110: 801-7). Das Risiko für eine Ruptur nach Kaiserschnitt ist bei der Spontangeburt mit 0,74% am größten verglichen mit einem primären oder sekundären erneuten Kaiserschnitt. In einer Studie (Stamilio DM et al. Short interpregnancy interval: risk of uterine rupture and complications of vaginal birth after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007; 110:1075-82) zum Einfluss des Zeitintervalls zwischen dem Kaiserschnitt und der darauffolgenden Schwangerschaft auf das Rupturrisiko konnte gezeigt werden, dass alle Zeitintervalle über 6 Monate inklusive des überdurchschnittlich langen Schwangerschaftsintervalls über 60 Monate kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko einer Gebärmutterruptur unter der Geburt mit sich bringen Aus WHO- Bericht WHO geht hervor, dass es für Frauen ohne vorherige Operationen an der Gebärmutter (inklusives Kaiserschnitt) nur einen einzigen Report gibt und der gibt ein extrem geringes Risiko von (0.006%) an. (Quelle: http://www.who.int/reproductive-health/global_monitoring/articles/uterinerupture.pdf ) Für die Dicke der Gebärmutterwand gibt es keine Daten, da aus ihr alleine keine Rückschlüsse zu ziehen sind. VB


Mitglied inaktiv

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ich antworte mal, weil ich in der gleichen situation bin. ich hatte im sept. 2004 einen kaiserschnitt. ich werde dieses mal spontan entbinden. man hat mir gesagt, dass man eine pda bekommen darf, aber man muss die ganze zeit am ctg sein, damit man eine evtl. ruptur der narbe nicht verpaßt. desweiteren muss bei mir eingeleitet werden, wenn mein kind nicht am ET kommen sollte, da ich eine ss-diabetis habe und einleiten geht ja nun mal nur mit den entsprechenden mitteln. so sieht die situation bei mir aus...


Mitglied inaktiv

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Huhu ! Also .... Ich hatte selbst eine Einleitung und das geht nunmal nur mit Wehen auslösenden Mitteln ! Ich bekam ein Gel gesetzt/gelegt wie mans nennen möchte und dann im Anschluß einen Wehentropf zur Beschleunigung und um die Wehen anzutreiben ! Leider endete das ganze in einem Not-KS da mein Sohn steckenblieb ... Aber Ich bekam auch eine PDA ! Auch unter den Wehenmitteln ! Und Ich denke mal wenn deine SS gut und normal verläuft wirst du auch spontan versuchen dürfen ! Ich selber habe auch ein Schreibaby gehabt durch den KS und durchs steckenbleiben ! Kiss-Syndrom und Mu-Essstörung ! Allerdings bin Ich Höchst Dankbar dafür das es diese Möglichkeit gibt sonst würden mein Sohn und Ich wahrscheinlich nicht mehr da sein ! Besprich das Ganze doch mal mit deinem FA und lass dir ne Überweisung zu einem Geburtsplanungsgespräch in deiner Klinik deiner Wahl geben ! Dort kannst du dann alles Ansprechen was dich bedrückt ! Ich würde es beim nächsten mal auch gerne spontan versuchen allerdings mir die Option offen lassen wenn es zu schwer und stressig wird dann doch einen KS machen zu lassen erneut ! Alles Liebe ! Wilde..


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