Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Spontane Entbindung nach KS-und Blinddarmnarbe?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Spontane Entbindung nach KS-und Blinddarmnarbe?

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Guten Morgen Herr Dr. Bluni! Vielen Dank für Ihre Antwort zu meinem SS- Diabetes. Heute muß ich Sie noch einmal etwas fragen. Ich habe 1990 eine Blinddarm- OP gehabt, die Narbe sitzt an derselben Stelle wie die vom KS. Im Dezember 2002 wurde unser Sohn per KS in der 38. SSW geboren (es war ein WKS. Ich bin vor vielen Jahren mißbraucht worden und hatte- trotz vorheriger Aufarbeitung mit einer Psychologin bis 1 Jahr davor- schlimmste Albträume über den Mißbrauch in der SS, weswegen eine normale Geburt nicht in Frage kam). Nun überlege ich, ob ich normal entbinden kann, da ich große Angst habe, dass die Narbe reißen könnte. Meine Gynäkologin sagt dem steht nichts im Wege, und sie und ihr Kollege würden sich in Sectiobereitschaft halten. Falls ich es psychisch nicht durchhalten würde wegen der Vorgeschichte, oder falls es unserer Tochter unter der Geburt nicht gut ginge. Meine Narbe merk ich so gut wie gar nicht bisher. Meinen Sie ich kann eine Spontangeburt wagen, oder raten Sie wegen den vorhandenen Narben eher davon ab? LG und schöne Weihnachtstage, Katja, 32. SSW


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Lotta, eine Blinddarmnarbe hat hier eigentlich keine Bedeutung. Wenn, dann ist es die Kaiserschnittnarbe. Aber: bei einer Schwangerschaft/Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich besondere Risikenn im wesentlichen durch die mögliche Ruptur der Gebärmutter. Dieses kann während der Gravidität (sehr selten) als auch unter der Geburt eintreten. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Auch für Schwangere mit mehr als zwei Kaiserschnitten ist der Versuch einer Spontangeburt nicht zwangsläufig mit einem deutliche erhöhten Risiko einer Uterusruptur verbunden. Ein Auseinanderweichen der Naht findet sich 1,8-5,5% der Fälle bei Zustand nach zwei oder mehr Kaiserschnitten. Eine Narbenruptur fand sich nach einmaligem KS in 0,69% und nach 2maligem KS in 0,67%. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin und der Entbindungsklinik ab. VB


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Hallo Katja, wollte Dich nur ein bissel beruhigen: 70 Prozent - also die meisten - aller Kaiserschnittfrauen kriegen das nächste Kind spontan. Das sind nur 10 Prozent weniger als bei Frauen ohne vorherigen Kaiserschnitt. Das ist also überhaupt kein Problem. Der Kaiserschnitt sollte lediglich knapp zwei Jahre zurückliegen, was ja bei Dir der Fall ist. Alte Blinddarmnarben spielen hier ebenfalls keine Rolle. Diese Infos gab mir meine eigene Gynäkologin und meine Hebamme. Ich wünsche Dir eine schöne Geburt, wofür Du Dich auch entscheidest! Liebe Grüße, Hexe


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Ich habe mein 1. Kind per KS und mein 2. Kind spontan geboren. Es ist nichts dabei passiert, es war eine "Traumgeburt". Ich würde die spontane Geburt jederzeit einem KS vorziehen. Liebe Grüße Ines


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