Mitglied inaktiv
Hallo, mein Arzt hat mir eine Überweisung zur Feindiagnostik gegeben. Es gibt eigentlich keine medizinische Indikation und ich glaube er überweisst alle Patientinnen routinemässig zur Feindiagnostik. Ich bin mir jetzt unsicher ob ich die Feindiagnostik machen lassen möchte, weil ich in der letzen Schwangerschaft durch diese Untersuchung mir eigentlich nur unnötige Sorgen gemacht habe. Welche Risiken können durch eine Feindiagnostik vermindert werden oder ist das Ziel der Feindiagnostik hauptsächlich zur Suche nach Fehlbildungen, gegen die man wieso nichts während der Schwangerschaft unternehmen könnte? Vielen Dank für IHre Antwort.
liebe Anna, Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik zum Ausschluss oder Risikoeinschätzung genetischer Störungen und Missbildungen) ist sicher immer mehr auch ein sehr sensibles Thema, bei dem die objektive Information und Aufklärung durch Frauenärztin/Frauenarzt im Vordergrund stehen sollte, wenn die schwangere Frau dieses anspricht oder sich aus der Vorgeschichte die Notwendigkeit ergibt, darüber zumindest zu sprechen. Sofern kein besonderes familiäres Risiko für genetische Störungen oder Missbildungen vorliegt, die Frau nicht 35 Jahre oder älter ist und sie auch nicht schon vorweg ein entsprechendes Bedürfnis nach Informationen zur vorgeburtlichen Missbildungsdiagnostik äußert, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Dem behandelnden Arzt obliegt hier eher die Aufgabe, objektiv zu informieren; und weniger, zu einer bestimmten Entscheidung oder einem bestimmten Verfahren zu drängen. Die Besprechung zu diesem Thema kann natürlich auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Die routinemäßige Überweisung zum so genannten „Feinultraschall“ ist bekanntermaßen noch häufig anzutreffen, wobei dieses gar nicht so selten auch von den schwangeren Frauen erwünscht ist. Dennoch empfehle ich Ihnen in der genannten Situation, Ihre Frauenärztin/Frauenarzt nach ihrer/seiner Indikation zu fragen. 4.neben den üblicherweise drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft wird bei besonderen Indikationen (Risiko aus der Vorgeschichte oder dem Alter, Auffälligkeiten, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten) ein so genannter differenzierter Organultraschall/Feinultraschall/Missbildungsultraschall zwischen der 19. + 23. SSW von einem Arzt mit entsprechender Qualifikation in der Pränataldiagnostik durchgeführt. Meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzentrum. Hierbei schaut der Untersucher/in nach der kindlichen Aktivität, dem Bewegungsmuster, dem Profil des Gesichts der Fruchtwassermenge und der Plazenta. Darüber hinaus wird nach sichtbaren Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Gegebenenfalls wird auch die Versorgungslage des Kindes mit Hilfe eines Dopplers ergänzend durchgeführt. Wichtig in dem Zusammenhang ist aber , dass ein Ausschluss von Chromosomenanomalien per Ultraschall als Alternative zu einer invasiven Diagnostik (wie der Fruchtwasserpunktion, Chorionzottenbiopsie oder der Nabelschnurblutentnahme ) nur beschränkt durch den Nachweis von charakteristischen, aber nicht obligatorisch vorhandenen Hinweiszeichen auf Chromosomenanomalien möglich ist. Im Fall bestimmter Fehlbildungen, wie z.B. Herzfehler kann aus dem Ergebnis in der Konsequenz eine entsprechende Entbindungsklinik aufgesucht werden, bei der vielleicht auch schon ein kinderärztliches oder herzchirurgisches Team zur Verfügung steht. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, das Organscreening macht durchaus Sinn. Hierbei werden nämlich auch Krankheiten oder Störungen entdeckt, die man behandeln kann. Ich habe ihn auch machen lassen. Zum Beispiel gibt es beim Kind zahlreiche Dinge, die gleich nach der Geburt in einer Spezialklinik operiert werden können, wenn man frühzeitig davon weiß. Wir haben ein Nachbarkind, dass auf diese Weise ein kerngesundes, normales Leben führen kann. Beim US hatte sich gezeigt, dass sich der Darm dieses Mädchens teilweise außerhalb des Körpers befand. Gleich nach der Geburt hat man das mit einer relativ kleinen OP in Ordnung gebracht. Gleiches gilt für bestimmte Herzfehler usw. Außerdem kann man im Farbdoppler-Ultraschall z.B. sehen, ob das Kind durch die Nabelschnur-Arterie noch gut versorgt wird, ob die Aorta der Mutter ausreichend Sauerstoff zum Kind bringt, und ob die Plazenta (Mutterkuchen) noch gut funktioniert oder bereits vorzeitig altert oder sonstige Fehler aufweist. In allen genannten Fällen kann man das Kind dann früher als geplant holen, und damit Schädigungen oder Schlimmeres verhindern. Langer Rede kurzer Sinn: Das Organscreening plus Doppler-US finde ich persönlich schon sehr sinnvoll. Grüßle, Astrid
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