Mitglied inaktiv
Hallo Herr Bluni, wie wahrscheinlich jede Schwanger (19SSW) überlege ich mir, ob ich mich gegen die Schweinegrippe impfen lassen soll. Ich bin für mich zu dem Ergebriss gekommen, da der Impfstoff nicht komplett und auch nicht an Schwangeren getestet wurde und man über die Langzeitfolgen nichts weiss und sich die meisten Ärzte und Krankenschwestern nicht impfen lassen und auch einige aus der Impfkommission meinen, die Schwangeren sollen sich dies gut überlegen. Lasse ich mich nur gegen die Normale Grippe impfen. Wie stehen Sie zu diesem Thema? Vielen Dank und Gruss glucke79
Hallo, 1.Ihre Sorge kann ich vor dem Hintergrund der aktuellen Presseberichterstattung sehr gut verstehen. Aber, wir können im Moment dahingehend beruhigen, als die allermeisten Fälle im Moment harmlos verlaufen und es für eine Hysterie, wie wir sie auch erleben, im Moment keinen Anlass gibt, wenn auch Schwangere gefährdeter sind, als andere Personen. Es sind zur Vorbeugung vor allem das regelmäßige Waschen der Hände zu empfehlen. Falls sich in naher Zeit wirklich die Erkrankungsfälle häufen sollten, kann es Sinn machen, größere Menschenansammlungen zu meiden. Aber, zum Glück sind wir noch nicht in einer solchen Situation. Sie können im Übrigen Ihr Immunsystem mit viel Bewegung an der frischen Luft und ausgewogener Ernährung stärken. Auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes finden Sie unter dem Link http://www.wir-gegen-viren.de/content/index/7 hilfreiche Informationen zu hygienischen Maßnahmen, die der Vorbeugung einer Virusinfektion dienen. Der Impfstoff gegen das aktuelle Virus wird gerade erst hergestellt und wir wissen noch nicht, wann er denn zur Verfügung steht. Weiterhin ist im Moment noch völlig unklar, wer überhaupt geimpft wird und auch die Untersuchungen mit Testpersonen stehen noch aus. Es gibt zwar jetzt schon Experten, die mit der Meinung an die Presse gehen, dass alle Schwangeren geimpft werden sollten, aber, da wir erst einmal abwarten müssen, ob wir aus der Testphase irgendwelche Ergebnisse zu Schwangeren bekommen und es zur Beurteilung von Langzeitauswirkungen mit der Zeit gar nicht ausreichen wird, kann es sehr gut sein, dass im Fall einer Impfempfehlung für Schwangere hier die Risiken abgewogen werden müssen. Mittlerweile haben sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Gesundheitsaufsichtsbehörde der Europäischen Union (EUHSC) und die Amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC) klar dahingehend positioniert, dass auch alle Schwangeren geimpft werden sollen. Tendenziell scheint sich auch in Deutschland abzuzeichnen, schwangere Frauen zu der Gruppe der Gefährdeten zu zählen und sie deshalb für eine anstehende Impfung gegen die Neue Influenza mit zu berücksichtigen. 2. eine Schwangerschaft stellt keine Kontraindikation für eine Grippeschutzimpfung dar, jedoch ist gerade im ersten Drittel der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Seitens der Impfstoffhersteller wird darauf verwiesen, dass gezielte Studien dazu fehlen, ob diese Impfung sich im ersten Drittel der Schwangerschaft negativ auf das Ungeborene auswirkt, wenn auch Schäden bisher nicht bekannt sind. Da eine schwangere Frau nicht in die Risikogruppe fällt, für die das Robert-Koch-Insitut eine Impfung empfiehlt, sollte, wenn überhaupt, eine Impfung nur unter Abwägung zwischen der Höhe des Infektionsrisikos und einem möglichen Impfrisiko Risiko veranlasst werden und dann bevorzugt nur im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Im Einzelfall ist es sinnvoll, mit dem Hausarzt über die Impfung zu sprechen und Rat bei der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut einzuholen. VB