Mitglied inaktiv
Guten Tag Herr Dr. Bluni, auch wenn hier schon mehrmals wegen der Schweinegrippe nachgefragt wurde, möchte ich Sie noch einmal ganz herzlich um Ihre Meinung dazu bitten. Heute las ich nämlich im Newsletter der Ärztezeitung, dass Schwangere ein vier Mal höheres Risiko für schwere und fatale Verläufe haben. Ihnen soll daher ein besonderes Augenmerk gelten. Antivirale Arzneien sollen bei Krankheitsverdacht zügig verordnet werden. Außerdem sollen Schwangere Vorrang bei Pandemie-Impfungen haben. Dies beunruhigt mich doch schon sehr - und sicherlich auch viele andere Schwangere, zumal angeblich weder für die Arzneien noch für die Impfstoffe ausreichend Hinweise darauf vorliegen, ob sie dem Ungeborenen Schaden können. Ich bin deshalb völlig hin- und hergerissen, wie ich mich verhalten soll. Einerseits habe ich Angst, bei einer Ansteckung mein Kind - und mich selber - zu gefährden, andererseits habe ich Angst, dass die Impfung schädlich sein könnte. Selbst bei Beachtung strenger hygienischer Vorschriften wird es kaum möglich sein, einer Ansteckung vollständig aus dem Weg zu gehen. Man kann sich ja leider kaum die nächsten Monate unter die Käseglocke setzen. Was raten Sie Ihren Patientinnen? Sollen sie sich im Herbst impfen oder sollen Sie sich lieber im Krankheitsfall entsprechend behandeln lassen? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus und auch von mir ganz herzlichen Dank für Ihr Engagement und diese hervorragende und informative Seite!!!
Hallo, Ihre Sorge kann ich vor dem Hintergrund der aktuellen Presseberichterstattung sehr gut verstehen. Aber, wir können im Moment dahingehend beruhigen, als die allermeisten Fälle im Moment harmlos verlaufen und es für eine Hysterie, wie wir sie auch erleben, im Moment keinen Anlass gibt, wenn auch Schwangere gefährdeter sind, als andere Personen. Es sind zur Vorbeugung vor allem das regelmäßige Waschen der Hände zu empfehlen. Falls sich in naher Zeit wirklich die Erkrankungsfälle häufen sollten, kann es Sinn machen, größere Menschenansammlungen zu meiden. Aber, zum Glück sind wir noch nicht in einer solchen Situation. Sie können im Übrigen Ihr Immunsystem mit viel Bewegung an der frischen Luft und ausgewogener Ernährung stärken. Auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes finden Sie unter dem Link http://www.wir-gegen-viren.de/content/index/7 hilfreiche Informationen zu hygienischen Maßnahmen, die der Vorbeugung einer Virusinfektion dienen. Der Impfstoff gegen das aktuelle Virus wird gerade erst hergestellt und wir wissen noch nicht, wann er denn zur Verfügung steht. Weiterhin ist im Moment noch völlig unklar, wer überhaupt geimpft wird und auch die Untersuchungen mit Testpersonen stehen noch aus. Es gibt zwar jetzt schon Experten, die mit der Meinung an die Presse gehen, dass alle Schwangeren geimpft werden sollten, aber, da wir erst einmal abwarten müssen, ob wir aus der Testphase irgendwelche Ergebnisse zu Schwangeren bekommen und es zur Beurteilung von Langzeitauswirkungen mit der Zeit gar nicht ausreichen wird, kann es sehr gut sein, dass im Fall einer Impfempfehlung für Schwangere hier die Risiken abgewogen werden müssen. VB
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort! Wie gesagt, die aktuellen Infos habe ich aus dem gestrigen Newsletter der Deutschen Ärztezeitung. Leider wird auch dort ein wenig Panikmache betrieben. Bei mir ist es leider so, dass ich mit der Bahn zur Arbeit fahre und zudem in einem dichtbesiedelten Gebiet in NRW lebe. Ende nächster Woche sind hier die Sommerferien zu Ende und mir graut ein wenig davor, dass dann viele Schüler wieder mit in der Bahn sitzen, die sich gegebenenfalls angesteckt haben. Ist es da z.B. ratsam, sich vorsorglich einen Mundschutz zuzulegen?
Hallo, auch hier kann ich Sie beruhigen, dass es für derartige Maßnahmen aktuell keinen Anlass gibt. VB
Mitglied inaktiv
Hi trompetchen, wollte dir nur mal meine überlegungen schildern, denn ich bin auch schwanger UND arbeite zusätzlich auch noch im krankenhaus - selbst jetzt schon in der versorgung von grippe-erkrankten! ausserdem geht mein kleiner sohn in die kita, da erwarte ich demnächst sowieso ne welle - die ihn und dann wohl auch mich nicht verschonen wird. ich habe mir intensiv gedanken gemacht - impfen lassen würde ich mich, aber der impfstoff kommt erst ende des jahres, das ist sowieso sehr spät. ich persönlich würde antivirale medis nehmen, wenn ich dann den eindruck hätte, dass die fälle um uns herum schwerer werden - dann ist das risiko für das ungeborene wohl das kleinere übel. sonst aber nicht. übrigens hatte ich in der letzten ss eine echte ('normale') grippe, die sehr schwer verlaufen ist - ich war 8 wochen krank, die meiste zeit davon im krankenhaus, inklusive sauerstoff. schlimmer ist die schweinegrippe in dtl. (zur zeit) auch nicht. ich würde damit rechnen, dass sehr viele leute erkranken (da wird meiner meinung nach zu sehr abgewiegelt), aber hoffen, dass die verläufe nicht schwerer werden (da wird zur zeit panikmache betrieben, aber im fall einer mutation wäre das natürlich nicht so schön)... ich könnte mich von der arbeit befreien lassen und meinen sohn aus der kita nehmen - hoffe aber, dass meine entscheidung, mich der infektion ggf zu stellen, richtig ist. wissen können wir es ja letztlich vorher nicht. lg, tigger