Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin nun mit meinem 2. Kind schwanger und habe einige Schwangerschaftsrisiken. Über das Ausmaß der Risiken bin ich bisher allerdings ein wenig im Dunkeln stehen gelassen und nun hoffe ich, dass sie mir helfen können. Mein erster Sohn (jetzt 20 Monate) kam fast 6 Wochen zu früh. In der Schwangerschaft hatte ich ab der 19. SSW vorzeitige Wehen und ab der 31. SSW hab ich gelegen (erst mit Tokolyse und Lungenreifebehandlung im KH, danach zu Hause). Im Nachhinein wurde zudem noch eine Plazentareifungsstörung festgestellt. Zu meiner jetzigen Schwangerschaft: - ich habe wieder seit der 17. SSW vorzeitige Wehen und inzwischen (jetzt Anfang 30.SSW) einen etwas verkürzten und sehr weichen Muttermund (die Messungen variieren immer zwischen 2 und 3,5 cm - mal ist ein Trichter zu sehen und mal nicht). Im Befund steht "Mittlerer MM geschlossen". - das Kind liegt schon sehr tief mit dem Kopf im Becken, ich spüre häufig (besonders während der Wehen) einen Druck nach unten - die Doppler-Untersuchung war soweit ok, allerdings war das Baby vom Brustkorb her sonst immer eine Woche weiter, jetzt 1 Woche zurück und sehr leicht, gestern 1224g bei 29+3 (die Ärztin sprach von der 13. Perzentile). - vor ein paar Wochen wurde ein Arabin Pessar eingesetzt Ich habe nun halbtags eine Haushaltshilfe und schone mich so viel es mit einem 20-monatigen Kind zu Hause möglich ist. Zur Kontrolle gehe ich alle 2 Wochen. Vielleicht können Sie mir ja kurz Ihre Einschätzung zu den genannten Punkten geben. Sicher weiß ich, dass eine Ferndiagnose immer schwierig ist, daher habe ich mich bemüht, alles so genau wie möglich zu beschreiben. Kann ich sonst noch etwas tun, außer mich schonen? Insbesondere auch bezogen auf das Gewicht des Kindes? Ich habe aber eine riesengroße Angst, zumal ja mehrere Dinge aufeinandertreffen, die mich einfach stark verunsichern. Ich kann die Schwangerschaft nicht mehr richtig genießen und bin froh, wenn endlich die 36.SSW geschafft ist. Herzlichen Dank und einen schönen Tag! - littlesunshine.
Hallo, 1. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 2. wenn es nun schon so früh zu einer Trichterbildung kommt, ist es umso sinnvoller, hier von Beginn an ein Perinatalzentrum in die Entscheidungsfindung mit einzubinden. 3. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwe Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt. VB
Mitglied inaktiv
Hallo! Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Information. Ein paar Fragen stellen sich mir allerdings noch: - Wie kritisch sehen Sie die Tatsache, dass das Köpfchen schon so tief im Becken sitzt? - Verstehe ich richtig, dass ich mir vorerst keine Sorgen bezüglich des Gewichts machen muss, solange die Doppler-Untersuchungen bislang ok sind? - Kann ich auf das vergleichsweise etwas geringe Kindsgewicht Einfluss nehmen, z.B. durch eigene Ernährung oder die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln? Nochmals danke und einen schönen Abend, - littlesunshine.
Hallo, 1. diese Einschätzung kann ich so und von hier nicht vornehmen. Dazu kann eigentlich nur der erfahrene Arzt vor Ort etwas sagen. 2. ja, solange der Doppler ok ist und die Differenz nur gering ist, besteht meist kein Grund zur Sorge 3. dieses können Sie selbst eigentlich nicht beeinflussen. VB
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