Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaftsdiabetes

Frage: Schwangerschaftsdiabetes

Julia-Felicita

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich befinde mich in der 27. SSW und gestern wurden bei einer Urinkontrolle Hinweise auf eine Schwangerschaftsdiabetes entdeckt, woraufhin ich bei einem Diabetologen einen Termin für einen Zuckerbelastungstest vereinbart habe. Dieser soll am 11.04. stattfinden. Aus Sorge um unser Baby würde ich am liebsten schon jetzt mit der Ernährungsumstellung beginnen, bin mir jedoch unsicher, ob das vor dem Test gut wäre. Würde das die Testergebnisse evtl. verfälschen und eine sichere Diagnose verhindern? Oder kann es in keiner Hinsicht schaden, wenn ich schon jetzt meine Ernährung umstelle? Oder wäre ein Mittelweg ratsam, wobei ich schon zumindest auf die Zuckerbomben wie Süßigkeiten verzichte und ansonsten mich normal weiter ernähre bis zum Test (mit normal meine ich eine ausgewogene Ernährung, aber auch mal einen Löffel Marmelade auf dem Frühstücksbrot oder ein Stück Kuchen am Sonntag)? Ich bin mir bewusst, dass Sie hier keine ausfürhrliche Ernährungsberatung geben können, mich interessiert nur, ob ich vor dem Test etwas falsch machen und ihn so ungünstig beeinflussen kann, da mir schon an realistischen Werten gelegen ist. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Susanne


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Susanne, 1.solange nicht durch eine objektivierbaren Zuckerblastungstest ein Schwangerschaftsdiabetes nachgewiesen wurde, sind solch vorsorgliche Maßnahmen nicht erforderlich. 2.physiologischerweise kommt es in der Schwangerschaft zu einer vermehrten Ausscheidung von Glucose (Zucker) mit dem Urin. Das in der Schwangerschaft erhöhte Herzminutenvolumen bedingt eine gesteigerte Nierendurchblutung, was in den kleinen Gefäßen der Niere zu einem höheren Filtrat führt. Dabei ist dann das Vermögen der so genannten Nierenkanälchen zur Rückaufnahme des Filtrates reduziert. Dieses normalisiert sich häufig gegen Ende der Schwangerschaft wieder. Allerdings verursacht die erhöhte Filtratmenge eben auch eine verstärkte Ausscheidung von Glucose. Die Fähigkeit zur Rückaufnahme der Glucose bleibt hier jedoch gleich und aus diesem Grund steigt der Glucoseanteil im Urin in der Schwangerschaft physiologischerweise. Wir müssen uns also nicht gleich Sorgen machen, wenn Glucose im Urin nachgewiesen wird. Jedoch sollte bei wiederholtem Nachweis von Glucose im Urin (Glucosurie) an einen Schwangerschaftsdiabetes gedacht werden und zum Ausschluss desselben ein Glucosetoleranztest durchgeführt werden. VB


schnecke1

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Hi, bin in der 25.SSW und bei mir wurde ein SS-Diabetes in der 17. Woche festgestellt. Ich hatte Zucker im Urin, wobei das nicht unbedingt immer ein Hinweis auf ein SS-Diabetes ist. Meine FÄ riet mir daraufhin in der Praxis einen Zuckertest zu machen, der auch zu hoch war und hat mich daraufhin zu einer Diabetologin geschickt. Dort wurde der ausführliche Test gemacht. Leider hat sich die Diagnose dann bestätigt. Den Tag des Tests musst Du nüchtern kommen, dann wird der BZ bestimmt. Dann Glucose trinken und nach 1 und 2 Std wieder BZ messen. Man sollte mind. 3 Tage vor dem Test so essen wie man es normalerweise auch tut. Also nicht irgendwie einschränken. Bis dahin kann es aber sicher nicht schaden, wenn Du Dich gesund ernährst. Wobei es ja nicht der Zucker allein ist, sondern v.a. die Kohlenhydrate, die überall drin sind. Alles gute! Schnecke1


Julia-Felicita

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Hallo! Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Tut mir leid, dass es sich bei Dir bestätigt hat. Und wie kommst Du jetzt damit zurecht? Fällt es Dir sehr schwer, zu verzichten? Ich habe ehrlich gesagt ein bißchen Angst davor. Aber denke, wenn man an das Baby denkt, bekommt man das schon hin. Darfst Du jetzt generell nichts süßes mehr essen oder viele Kohlehydrate oder geht es darum, sich einzuschränken? Ich wünsche Dir auch alles Gute und dass Du es gut im Griff behältst! Liebe Grüße Susanne


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