Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr.Bluni, ich bin in der 35.SSW und habe seit ca.2-3 Wochen Juckreiz am ganzen Körper. Bin bei der Suche im internet mit meinen Symptomen auf die Schwangerschaftscholestase gestoßen und auch mein Arzt hat mir das bestätigt. Er meinte aber, das sei kein Grund zur Sorge, es sei zwar sehr unangenehm aber habe sonst keine weiteren Auswirkungen. Im Internet habe ich aber einige beunruhigende Dinge darüber gelesen, wie erhöhtes Risiko einer Totgeburt, Spätfolgen für das Baby, starke Blutungen während der Geburt, vorzeitige Wehen etc... Wie ist ihre Meinung dazu? Muss ich mir Sorgen machen und kann ich etwas dagegen machen? Danke für Ihre Hilfe! Daniela
liebe Daniela, die Schwangerschaftscholestase kommt sicher sehr selten vor. Die Schwangerschaftscholestase (ICP) wird in Mitteleuropa bei 0,1 bis ein Prozent der Schwangerschaften beobachtet. Sie manifestiert sich vorwiegend im letzten Schwangerschaftsdrittel und ist mit der Entbindung prinzipiell voll reversibel. Die orale Gabe von Ursodesoxycholsäure bessert den Juckrezi und die mütterlichen Leberwerte bei der Schwangerschaftscholestase. Die Schwangerschaftscholestase ist – wie schon angeführt - nach der Entbindung rasch (innerhalb von 24 bis 48 Stunden) reversibel und hat abgesehen von Juckreiz und begleitender Symptomatik für die Schwangere einen gutartigen Charakter. Somit ist die Entbindung die kausale „Therapie“ der Schwangerschaftcholestase. Bei Zeichen für fetalen Stress beziehungsweise Verschlechterung des fetalen Zustandes ist die vorzeitige Geburtseinleitung indiziert. Dieses kann auch ein Kaiserschnitt sein. VB