Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 21. SSW und kann seit zwei Nächten aufgrund Knarr-Geräusche beim Ausatmen nicht mehr schlafen. Sobald ich mich hinsetze werden die Atemgeräusche besser uns verschwinden fast ganz. Die Beschwerden sind nie tagsüber sondern immer nachts. Heute nacht bin ich in Sitzposition dann doch für zwei Stunden eingeschlafen und mit wahnsinnigen Schmerzen in den Beinen aufgewacht. Ich bin nicht Asthma krank. Die Beschwerden würde ich aber dem Asthma bronchiale zuordnen. In meinem Medizinbuch habe ich nichts über Schwangerschaftsasthma gefunden. Jedoch haben einige Frauen auf Internetseiten von den gleichen Beschwerdebild gesprochen und es als Schwangerschaftsasthma bezeichnet. Die Beschwerden sollen mit der Geburt auch wieder verschwinden. Mein Frauenarzt hat mich zum Lungenfacharzt überwiesen, der mir ein Salbutamol Spray verordnet hat. Der Lungenfunktionstest war in Ordnung, soll aber 2 Hübe vom Spray vor dem Schlafengehen nehmen damit ich wieder in der Nacht zur Ruhe komme. Vom Schwangerschaftsasthma hätte der Lungenfacharzt allerdings noch nie gehört. Allerdings verstehe ich dann nicht warum er mir das "Asthmaspray" dann verordnet hat! Gibt es nun Schwangerschaftsasthma oder nicht? Er meinte auch das, das Salbutamol-Spray dem Ungeborenen nich schadet. Habe allerdings im Internet gelesen, das Asthma-Schwangere ein erhöhtes Risiko haben ein Kind mit Gaumenspalte zu bekommen! Viele Grüße und lieben Dank Sonja
Liebe Sonja, ein " Schwangerschaftsasthma" gibt es nicht. In der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen/Asthma die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut . Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Placenta auf den Feten übergeht. VB