Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaft

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Frage: Schwangerschaft

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Lieber Dr. Bluni, ich habe da eine sehr sehr wichtige Frage! Ich habe erfahren, dass ich in der 5 Woche schwanger bin. Nichts ahnend von meiner Schwangerschaft wurde ich in der 3. Woche 5 mal im Unterleib, natürlich ohne Schutz, geröngt :-( Es ist ja so, dass man von dem ersten Tag der letzten Periode rechnet, deshalb war ich dann in der 3 Woche, obwohl ich weiß, dass die Eizelle erst 6 Tage befruchtet war, als ich geröngt worden bin. Um es besser zu erklären. Meine Schwangerschaft wird vom 10 Mai an gerechnet. Ich weiß aber 1000% dass dass Ei am 28 Mai befruchtet worden ist und ich bin am 3 Juni wie gesgat 5 mal geröngt worden! Jetzt habe ich totale Angst, dass das starke Auswirkungen wie zb eine Behinderrung durch schädigung der Röntgenstrahlen entstanden ist und ich bin total verzweifel. Ich denke schon die ganze Zeit über einen Abbruch nach, weil ich weder ein noch aus weiß! :-(


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, grundsätzlich ist es ist so, dass Röntgenstrahlen die Erbsubstanz der weiblichen Eizellen und die Frucht beeinträchtigen kann. Um aber einigermaßen beurteilen zu können, welche Strahlendosis verabreicht wurde, und ob hiervon überhaupt ein Risiko zu erwarten ist, kann sollte mit den Radiologen geklärt werden, welche Untersuchungen gelaufen sind, ob eine Bleischürze verwandt wurde – was erst einmal anzunehmen ist - dann kann ggf. mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin abgesprochen werden, ob überhaupt irgendwelche zusätzlichen, pränataldiagnostischen Maßnahmen zu ergreifen sind, wobei es sicher wichtig ist, zu wissen, dass auch hier gewisse Risiken für Erkrankungen im Kindesalter nicht erfasst werden können. Die Bleischürze bietet hier in jedem Fall schon einen sehr guten Schutz vor etwaigen Strahlen. Weiterhin kann ich auf die Informationen der Strahlenschutzkommission verweisen, die unter der Internetadresse http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_1 5072009_RSII2170272.htm (letzter Abruf:28.11.2010) die jeweiligen Belastungen und das Vorgehen beim Röntgen in der Schwangerschaft beschreibt. Dort heißt es u.a.: "Sollte es zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition eines Embryos oder Feten kommen, rechtfertigt das minimale Risiko auch höherer Dosen gewöhnlich den Einsatz invasiver diagnostischer Prozeduren (wie Amniocentesen) am Fetus wegen des damit verbundenen noch höheren Risikos nicht. Der anwendende Arzt sollte allerdings auf Basis der Expositionsdaten eine individuelle Analyse erstellen und mit der Mutter besprechen. Bei dieser Risikoabschätzung können Experten für medizinischen Strahlenschutz helfen." Aus strahlenbiologischen Erkenntnissen kann es bei höheren Dosen in der Blastogenese (vor der Implantation der Eizelle) im Rahmen eines Strahlenschadens oft zum Keimtod kommen. Der Grenzwert liegt hier meines Wissens bei 0,05 Sv. Bei höheren Dosen kann es vom Absterben der Frucht über erhöhte Fehlbildungen bis hin zum erhöhten Risiko für Krebserkrankungen kommen. Insofern werden die Radiologen vor Ort konkret etwas zu der Strahlenbelastung sagen können, der Sie zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft ausgesetzt waren. VB


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