Mitglied inaktiv
Guten Tag! Frage 1: Wie lange grundsätzlich besteht bei einer Frau die Möglichkeit einer Schwangerschaft? Ab welchem Alter beginnen welche Komplikationen, z.B. erhöhtes Abortrisiko, verminderte Schwangerschaftsmöglichkeit, schwierigere Schwangerschaft- und Geburt, Missbildungsrisikoanstieg des Ungeborenen? Frage 2: Wie verträgt sich die Schwangerschaft mit dem Reitsport? Wie lange ist dieser Sport empfehlenswert für eine Schwangere? Ich danke Ihnen bereits im Voraus für Ihre Antwort.
liebe Anita, so pauschal, wie gefragt, ist die Frage sicher nicht zu beantworten, denn mir ist nicht bekannt, wie alt die Frau war, die noch spontan ein Kind bekommen hat. Aber: Fakt ist, dass die Fruchtbarkeit bei der Frau schon mit 35 Jahren nur noch ca. 50% derjenigen einer 27jährigen beträgt. Bei der 39jährigen ist sie noch ein wenig geringer. Gleiches gilt für den "älteren" Vater, wie man mittlerweile weiß. Und so finden wir bei der "älteren" Frau nicht nur die Situation, dass es viel seltener zu einem Eisprung und damit zu einer Schwangerschaft auf natürliche Weise kommt. Was die Frage nach der Chance einer Schwangerschaft in diesem Alter angeht, kann man einer aktuellen Studie zufolge sagen: Für die Altersgruppe der 35-39 jährigen Frauen mit einem Partner des etwa gleichen Alters ist die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft bei Verkehr an den fruchtbarsten Tagen bei etwa 29% anzusiedeln. Diese Wahrscheinlichkeit sinkt auf etwa 18% für eine 35jährige Frau mit einem 40jährigen Partner. Für die Frau im Alter von 42 Jahren sind es Untersuchungen zufolge weniger als 10%. Das führt dann dazu,dass wir in den heutigen Tagen der immer älter werdenen Paare eine zunehmende Anzahl in "Spezialpraxen" vorstellen müssen. Und die Chancen für das Eintreten unter befruchtenden (künstlichen) Maßnahmen sind sicher für Frauen diesen Alters ebenso reduziert. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97 und mit 42 Jahren bei etwa 1:55. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Mit 35 liegt das Fehlgeburtsrisiko in etwa bei 20%. Genauere Zahlen und Tabellen finden sich in einem Artikel aus dem British medical Journal "maternal age and fetal loss" unter http://bmj.com/cgi/content/full/320/7251/1708 Nicht unerwähnt bleiben, sollten auch mögliche Risiken in der Schwangerschaft der "älteren Schwangeren"(Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabets, schweres Kind, Probleme unter der Geburt, höheres Risiko für operative Entbindung u.a.) 2.sofern die Schwangere beschwerdefrei ist, seitens des Frauenarztes oder Frauenärztin keine Einwände da sind, ist gegen das Reiten nichts einzuwenden. Das einzige Problem sind mögliche Stürze, die in der späteren Schwangerschaft dann auch mal den Mutterkuchen betreffen können, weshalb man hier dann eher davon abraten würde. 3.allgemein gilt Sport unter Berücksichtigung gewisser Einschränkungen für werdende Mütter als durchaus empfehlenswert. Nicht nur im Zusammenhang mit der Bewältigung des Geburtsschmerzes hat sich physische Aktivität sowohl in präventiver als auch in therapeutischer Hinsicht als sinnvoll und positiv bewährt. Neben der deutlich verringerten Häufigkeit an typischen, schwangerschaftsbedingten Unterbauchbeschwerden zeigt sich eine schmerzunterdrückende Wirkung bei Wehen und es gibt eine positive Wirkung auf den späteren Geburtsverlauf-und fortschritt. Welche Sportart für welche Schwangere ist zu empfehlen? Die Beantwortung dieser Frage orientiert sich neben medizinischen und allgemeingültigen Kriterien am subjektiven Wohlbefinden der Schwangeren. Grundsätzlich sollte die Schwangere nicht an ihre persönliche Leistungsgrenze gehen ("suboptimale Leistungsgrenze" Prof. Dr. Jung, Sportmediziner)und sollte immer wieder kurze Pausen einlegen. Die Herzfrequenz sollte nicht über 140/minute steigen. Dieses dient dazu, die Sauerstoffbilanz nicht zu ungunsten des Kindes zu verschlechtern, die Körperkerntemperatur nicht übermäßig zu erhöhen und nicht in eine Unterzuckerung des mütterlichen Organismus zu gelangen. Vor und nach der sportlichen Belastung sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um eine Austrocknung zu verhindern. Zur Frage, welche Sportarten allgemein zu empfehlen sind kann man sagen, dass insbesondere körpergewichtsentlastende Sportarten wie das Schwimmen und das Radfahren eher zu empfehlen sind als Sportarten, bei denen das Körpergewicht selbst getragen werden muss (Laufen, Aerobics).Bei letzteren ist der Energieverbrauch und die Gelenkbelastung höher. Darüber hinaus sind aerobe (positiv für die Sauerstoffbilanz der Mutter) Sportarten, bei denen große Muskelgruppen beansprucht werden, und die rhythmischer Natur sind, vorzuziehen. Das Schwimmen stellt nach dem Spazierengehen und dem Radfahren die am meisten zu empfehlende Sportart während der Schwangerschaft dar, da sie alle großen Muskelgruppen beansprucht, die Gelenke und Bänder schont, ein günstiges thermisches Medium bereitstellt und ein geringes Verletzungsrisiko birgt. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, kurz und knapp: zu Frage 1: Ab einem Alter von 35 Jahren! zu Frage 2: in der SS sollte man gar nicht mehr reiten! Egal in welchem Stadium man sich befindet! LG, Susi
Mitglied inaktiv
Hallo diese Frage hat schon mal jemand geschrieben mit dem Reiten und ich habe damals meine Meinung gesagt von wegen ja das ginge bis auf und dr.bluni hat da eine super antwort gegeben! Dr.Bluni schrieb: sofern die Schwangere beschwerdefrei ist, seitens des Frauenarztes oder der Frauenärztin keine Einwände da sind, ist gegen das Reiten nichts einzuwenden. Das einzige Problem sind mögliche Stürze, die in der späteren Schwangerschaft dann auch mal den Mutterkuchen betreffen können, weshalb man hier dann eher davon abraten würde. VB lg trixi
Mitglied inaktiv
Ich habe, wenn auch schweren Herzens, ebenfalls auf den Reitsport verzichtet, das Risiko ist mir zu hoch. Es fällt mir zwar unheimlich schwer, ich kann auch nicht in die Nähe von Pferden, da könnte ich heulen, aber letztendlich ist es wohl die bessere Entscheidung. Wenn doch etwas passiert (und gestürzt ist man ja doch recht schnell mal, warum auch immer...), macht man sich sonst schwere Vorwürfe... Liebe Grüße Jana
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