Mitglied inaktiv
Guten Tag Hr. Dr. Bluni. Ich habe eine sehr heikles Problem. Ich bin derzeit in der 6. Woche schwanger, es war nicht geplant und ist "leider" passiert. Ich hatte schon 3 Kaiserschnitte und der letzte ist erst 4 Monate her. (alleine schon aus diesem Grund war es nicht mal ansatzweise geplant) Ich bin fix und fertig und weiß nicht mehr weiter. Man hat jetzt beim U-schall eine kleine Fruchthöhle gefunden, also ist eine ELSS fast so gut wie ausgeschlossen. Jedenfalls habe ich fürchterliche Angst. Mein Arzt weiß nicht wozu er mir raten soll, er hat mir erklärt was für Risiken es mit sich trägt dieses Kind auszutragen und auch die Möglichkeit des Abbruchs. Die Entscheidung liegt natürlich bei mir, das ist mir klar. Jedoch würde ich bevor ich eine vorschnelle Entscheidung treffe noch mehr Meinungen hören. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das die Gebärmutter reißt? Wie schnell müßte man im Falle einer Ruptur reagieren, und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ich dabei sterbe? Ich habe im Moment wirklich wahnsinnige Angst, und weiß natürlich das ich an dem ganzen selbst schuld bin, darum hoffe ich hier nicht nur vorwürfe zu ernten. MfG und vielen Dank im Vorraus!
Hallo, Ihre Konfliktsituation kann ich sehr gut verstehen, aber auch Ihren Frauenarzt, der sagt, dass Sie sich die Situation sicherlich überlegen sollten. Nun zu Ihren Fragen: 1. die Wartezeit nach Kaiserschnitt sollte in jedem Fall ein Jahr betragen. Es sind hier vor allem die schwangerschaftstypischen Probleme zu erwähnen, wie nicht regulärer Sitz der Plazenta, Blutungen, vorzeitige Wehen, Probleme unter der Geburt, u.a. Sicher ist auch das Risiko für eine noch nicht ausgeheilte Naht an der Gebärmutter zu nennen, wenn die Wartezeit unterhalb von 6 Monaten liegt. Weiterhin kann es auch eher zu vorzeitigen Wehen kommen. Nicht zu vergessen ist die Notwendigkeit, in solchen Fällen dann auch die traumatischen Abläufe erst mal in Ruhe zu verarbeiten und seine notwendige, innere Ruhe wieder zu finden. Kommt es hier schnell zu einer erneuten Schwangerschaft, ist es sinnvoll, die Situation individuell mit Frauenärztin/Frauenarzt zu besprechen, ohne, sich gleich zu sorgen. Einen Grund für einen Schwangerschaftsabbruch stellt dieses sicher nicht automatisch dar. Wenn es aber bereits drei Kaiserschnitt gab, ist die Situation und die damit verbundenen Risiken schon anders einzuschätzen und demzufolge das klärende Gespräch umso wichtiger. 2. bei einer Schwangerschaft/Geburt nach einem oder mehreren Kaiserschnitten ergeben sich besondere Risiken im Wesentlichen durch die mögliche Ruptur der Gebärmutter. Dieses kann während der Gravidität (sehr selten) als auch unter der Geburt eintreten. Man spricht von einer kompletten Ruptur, wenn es zur Zerreißung des Bauchfells über der Gebärmutter (viszerales Peritoneum) mit teilweisem Vorfall fetaler Anteile in die Bauchhöhle kommt. Dies bringt eine akute Gefährdung von Mutter und Kind mit sich. Geht die Naht ein wenig auseinander (Nahtdehiszenz), kann dieses ohne Symptome verlaufen. Die Ruptur der Gebärmutter noch während der Schwangerschaft bei regelmäßiger Wehentätigkeit ist offensichtlich so selten, dass es hierzu keine Zahlen in der Literatur gibt, auch wenn die Anzahl der Kaiserschnitte deutlich zugenommen hat. Das Risiko einer Uterusruptur für Frauen nach einem Kaiserschnitt liegt nach Informationen der WHO bei etwa 0,32% (Spong CY et al. Risk of uterine rupture and adverse perinatal outcome at term after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007;110: 801-7). Das Risiko für eine Ruptur nach Kaiserschnitt ist bei der Spontangeburt mit 0,74% am größten verglichen mit einem primären oder sekundären erneuten Kaiserschnitt. Das Wiederholungsrisiko einer symptomatischen oder gedeckten Ruptur beträgt 6,4% (Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (2007). Birth after previous cesarian birth. Greentop Guideline No.45). In einer Situation nach Kaiserschnitt, bei dem (z.B. wegen einer Frühgeburt) die Gebärmutter längs eröffnet wurde, ist das Risiko mit 4-9% bedeutend höher. Das Wiederholungsrisiko für eine Uterusruptur nach einmaliger Ruptur in der Vorgeschichte wird mit 4% angegeben und steigt mit der Anzahl der vorhergehenden Rupturen weiter an. Ein ca. 8% Risiko besteht für ein drittes Reißen der Gebärmutter. In einer Studie (Stamilio DM et al. Short interpregnancy interval: risk of uterine rupture and complications of vaginal birth after cesarean delivery. Obstet Gynecol 2007; 110:1075-82) zum Einfluss des Zeitintervalls zwischen dem Kaiserschnitt und der darauffolgenden Schwangerschaft auf das Rupturrisiko konnte gezeigt werden, dass alle Zeitintervalle über 6 Monate inklusive des überdurchschnittlich langen Schwangerschaftsintervalls über 60 Monate kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko einer Gebärmutterruptur unter der Geburt mit sich bringen Aus einem Bericht der WHO geht hervor, dass es für Frauen ohne vorherige Operationen an der Gebärmutter (inklusives Kaiserschnitt) nur einen einzigen Report zur Uterusruptur am wehenlosen Uterus gibt und der gibt ein extrem geringes Risiko von (0.006%) an. (Quelle: http://www.who.int/reproductive-health/global_monitoring/articles/uterinerupture.pdf ) Weltweit wurden in den letzten 30 Jahren knapp 40 Fälle beschrieben. (Cisse, CT, Faye EO, de Baernis L (2002):Uterine rupture in Senegal. Med Trop 62, 619-622. Ansonsten tritt die Uterusruptur bei Erstgebärenden im Vergleich zu Mehrgebärenden in einem Verhältnis von 1:16 auf (Pan, HS, Huang LW,(2002)Uterine rupture in an unscarred uterus after application of fundal pressure.J Reprod Med 47, 1044-106). Für die Dicke der Gebärmutterwand gibt es keine Daten, da aus ihr alleine keine Rückschlüsse zu ziehen sind. VB
Mitglied inaktiv
hallo, mit vorwürfen wäre dir in dieser situation auch sicher nicht gedient. leider bin ich kein arzt und kann dir auch keinen rat geben. ist den die möglichkeit einer ruptur durch die kaiserschnitte so extrem erhöht? ich wünsche dir nur alles liebe, egal wie du dich entscheidest. lg claudia & ben
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe gerade Deinen Eintrag gelesen und bin richtig betroffen. Oh je, die ganze Situation ist ganz schön heikel. Auch ich bin keine Ärztin und kann dementsprechend keine Äußerungen zu einer Deiner Fragen geben. Aber ich wollte Dir einfach nur sagen, sei´stark und handle nach Gefühl Deines Herzens. Vorwürfe sind unangebracht und jene die Dir solche machen, haben selber genug Dreck vor der Tür! Selbst wenn Du Dich für einen Abbruch entscheidest, dann ist es Deine bzw die Entscheidung von Dir und Deinem Partner. Es steht ja nicht auf Deiner Stirn geschrieben: Ich war schwanger und hatte einen Abbruch. Ich wünsche Dir alles Liebe & Gute und die Kraft alles durchzustehen! Kopf hoch! Viele liebe Grüße Jessica
Mitglied inaktiv
Hallo eine Bekannte von mir war auch so schnell nach KS schwanger geworden und alles ist gut. Dein KS ist vier Monate her, bis zur Geburt vergeht ja auch noch eine Weile. Die narbe kann engmaschig kontrolliert werden, die Geburt wird dann wohl wieder ein KS sein. Soweit ich mich bei der Bekannten erinnere ist gerade die Geburt / Wehen sehr gefährlich für die Narbe, dass sie dann aufgeht. Sie hatte keinerlei Probleme und alles ist gut gegangen. Alles Gute
Mitglied inaktiv
Hallo,bin mal wieder auf der suche nach Frauen die nach drei ks normal entbiden wollen und bin hier auf deine frage gestoßen.Eins ist schon mal klar enscheiden mußt du und die 4 monate nach ks.ist natürlich nicht viel weiß ehrlich nicht was ich machen würde bei mir ist es so das ich mir sagte wenn nochmal dann mindestens 2 jahre warten denn es muß halt nun wirklich gut geheilt sein.Dennoch käme für mich kein abbruch in Frage.Weiß von einer Frau die nach 2ks.kurz darauf wieder ss wurde bei der es aber dann auch ein geplanter dritter wurde und war anscheinend net so problematisch.WEnn du aber so wie ich keinen weiteren ks.haben möchtest dann ist es schon schwieriger.Habe mich schon im vorfeld nach hebis umgehört denn ein kh.werde ich nur noch im absoluten notfall betreten.Kann dir nur raten dich mit Frauen auszutauschen die diese problematik am besten nachvollziehen können.Eine Hebi oder eine Ärtztin deines Vetrauens.wünsche dir von Herzen alles alles gute.fünfachmama
Mitglied inaktiv
Hallo Tisento,Wie gehts dir (euch)denn?komme leider in diesem Forum nur schwer zurecht und suche deine frage immer sehr mühsam heraus.Aber wenn du ab und zu liest würde ich mich über nachricht freuen.Hoffe es geht euch gut.Liebe grüße Karin
Mitglied inaktiv
Hallo! Herzlichen Dank! Eine vaginale Geburt ist laut meinen Ärzten nach der 2. Sectio leider sowieso ausgeschlossen. Derweilen konnte ich noch keine Entscheidung treffen, es ist sehr schwer :( LG
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