Frage: Schwanger mit morbus Basedow?

Hallo Herr Dr. Bluni Ich habe vor kurzem morbus Basedow diagnostiziert bekommen, mit dem Wunsch einer Schwangerschaft. Ich solle mich entscheiden ob ich eine rjt oder eine OP will ohne bisher weitere Aufklärung meiner Fragen... Werde erstmal auf thiamazol eingestellt, nun meine Frage, kann mal nur unter Therapie von thiamazol schwanger werden oder muss rjt oder OP sein? Wie sollten die Werte dann sein? Fühle mich gerade allein gelassen... Mir schwirren so viele Fragen im Kopf... Wird das Kind nur unter med gabe, ohne weitere Therapie irgendwie beeinträchtigt sein? Bitte um Antwort meiner vielen Fragen! Danke

von Jennifer H. am 24.07.2018, 19:17



Antwort auf: Schwanger mit morbus Basedow?

Hallo, liegt eine Überfunktion der Schilddrüse vor im Zusammenhang mit der genannten Erkrankung, dann gibt es in aller Regel folgende Empfehlungen: Von der Verwendung von Propylthiouracil (PTU) wird in der gesamten Schwangerschaft wegen möglicher schwerer Leberschädigung bei Mutter und Kind abgeraten. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel kann der Wirkstoff Thiamazol nach bisherigen Erkenntnissen eingesetzt werden, jedoch nicht im ersten Drittel wegen möglicher Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung, bzw. des Risikos von Missbildungen. Zur sympotmatischen Therapie können ß-Blocker vorübergehend eingesetzt werden (20-40 mg Propanolol alle 8 h) bis zum Erreichen hochnormaler T4-Werte. Längerfristige Gabe vermeiden (intrauterine Wachstumsretardierung/Bradykardie). Die Jodidsubstution ist kontraindiziert. Bedenken Sie bitte, dass dieses allgemeine Informationen sind, was bedeutet, dass eine solche Therapie individuell mit einer speziellen Ambulanz für Endokrinologie in einer größeren Klinik abgestimmt werden sollte. Weitere Fragen zu einsetzbaren Medikamenten kann ansonsten unser Experte, Herr Dr. Paulus beantworten. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.07.2018



Antwort auf: Schwanger mit morbus Basedow?

Hallo, ich bin zwar nicht Dr. Bluni aber ich hatte das selbe Problem. Im Sommer letzten Jahres Diagnose Morbus Basedow mit Antikörper. Mein TSH-Wert lag bei 0,01. Da meine Schilddrüse nicht vergrößert war wurde mir beim Endokrinologen geraten Thiamazol 5mg zunächst einzunehmen. Andere Maßnahmen sind nur bei einer bereits verändert Schilddrüse notwendig. Wie sah deine Schilddrüse im Ultraschall aus? Mir wurde jedoch auch geraten, die Schilddrüse vor einer erneuten Schwangerschaft gut einzustellen da ansonsten das Fehlgeburtenrisiko erhöht ist. Während der Schwangerschaft wiederum verhält sich der Morbus Basedow meist ruhig und bricht dann erst nach der Geburt wieder aus. Bei der Gabe von Thiamazol während der Schwangerschaft gehen die Meinungen auseinander. Eine Gute Adresse für die neusten Daten und Ergebnisse ist die Seite von Embryotox. Am allerbesten ist es natürlich wenn keine Medikamente in der Schwangerschaft benötigt werden. Daher wäre die gut eingestellte Schilddrüse wichtig. Thiamazol galt lange Zeit als Fruchtschädigend und sollte es zu einer Schwangerschaft kommen wurde der Wechsel auf Propycil empfohlen. Dies steht allerdings mittlerweile in der Kritik Leberschäden bei der Mutter zu verursachen. Wobei es bei beiden Medikamenten sicher Dosis-Abhängig ist. Nun hieß es Thiamazol ist bis zu einer Dosis von 10 mg auch in der Schwangerschaft vertretbar. Welche Dosis sollst du denn nehmen? Meine Ärztin meinte der TSH Wert mit Morbus Basedow sollte ungefähr auf 2,0 eingestellt sein, Antikörper sollte natürlich weg sein und dann könnte man eine erneute Schwangerschaft angehen. Das hat bei mir 7 Monate gedauert bis der Wert im Normbereich war. Ich hoffe ich konnte dir vorab etwas helfen und ich wünsch dir alles Gute! LG

von Secses am 24.07.2018, 20:42



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