Mitglied inaktiv
Sehr geehter Hr. Dr. Bluni Meine nächste Frage betrifft meine Cousine. Sie ist jetzt im 6 Monat schwanger (die Woche genau weiss ich leider nicht) und es wird ein Bub. Ihre älteste Tochter geht ins KiGA , z.Z. gibt es es eine "Rötelnepidemi", also ist die mir Röteln nach Hause gekommen und hat ihre schwangere Mama angesteckt, die leider nicht gempft wurde und hatte dieses Krankenbild noch nicht durchgemacht. Meine Frage wäre kann sie oder ihr ungeborenes Kind davon Schaden tragen. MfG Alisa05
Hallo Alisa, Für die Schwangere kann die Rötelninfektion schwerwiegende Folgen haben. Bei einer Infektion in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft besteht die große Gefahr, dass es zu Fehl- oder Totgeburten kommt oder dass das Ungeborene schwere bleibende Schäden davonträgt. In Deutschland werden jährlich etwa 80 - 100 Kinder geboren, die infolge der Rötelnerkrankung der Mutter unter Organ-Missbildungen oder auch -Mehrfachmissbildungen leiden. 50 % von ihnen haben Schäden am Herzen, 60 % an den Augen und 60-70 % an den Ohren; bei 45 % von ihnen ist das Gehirn betroffen. Röteln sind eigentlich keine Erkrankung, die behandelt werden muss. Die Therapie ist rein symptomatisch. Während der ansteckenden Phase sollte der Kontakt zu anderen Kindern, vor allem aber zu Schwangeren, vermieden werden. Wegen der möglichen schweren gesundheitlichen Schäden, die das Ungeborene durch eine Rötelninfektion der Mutter erleiden kann, sollte jede Frau vor einer geplanten Schwangerschaft überprüfen lassen, ob sie bereits Röteln hatte und damit vor einer Ansteckung geschützt ist. Dabei sollte man sich auch nicht auf die Aussagen der eigenen Eltern verlassen, man habe als Kind diese Infektion bereits durchgemacht. Denn es gibt viele Kinderkrankheiten, die Röteln sehr ähnlich sind. Mit einer einfachen Untersuchung kann der Arzt zuverlässig feststellen, ob genug Antikörper im Blut vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, ist eine Impfung angezeigt, die allerdings drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft vorgenommen werden sollte. Während einer Schwangerschaft darf auf keinen Fall geimpft werden. Kinder werden heute meistens routinemäßig im Alter von etwa 15 Monaten mit einem Kombinationsimpfstoff gleichzeitig gegen Röteln, Mumps und Masern geimpft. Um Impflücken zu schließen, wird eine weitere Impfung im sechsten Lebensjahr empfohlen. Außerdem sollten sich alle Mädchen zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr ein drittes Mal impfen lassen, um völlig sicherzugehen, dass während einer späteren Schwangerschaft zu keiner Infektion kommen kann. Schwangere, bei denen ein Befund vorliegt, der nicht auf Immunität schließen lässt, sollen aufgefordert werden, sich unverzüglich zur ärztlichen Beratung zu begeben, falls sie innerhalb der ersten vier Schwangerschaftsmonate Röteln-Kontakt haben oder an rötelnverdächtigen Symptomen erkranken. Auch ohne derartige Verdachtsmomente soll bei diesen Schwangeren in der 16. bis 17. Schwangerschaftswoche eine erneute Antikörper-Untersuchung durchgeführt werden. Besteht die Gefahr, dass eine Schwangere angesteckt wurde, muss der Antikörperstatus vom Arzt überprüft werden. Wegen der Schwere der zu erwartenden Missbildungen, wird bei nachgewiesener Infektion das weitere Vorgehen mit den Betroffenen diskutiert. VB
Mitglied inaktiv
Das Risiko einer Schädigung des Ungeborenen durch Röteln ist zwar zu Beginn der Schwangerschaft am Größten und nimmt dann zu nehmend ab, ist aber im 6, Schwangerschaftsmonat noch vorhanden. Da Deine Cousine bereits erkrankt ist hat die Gabe von Immunglobulinen, die die Krakheit hätten verhindern können, keinen Sinn mehr - sie ist aber doch hoffentlich in ärztlicher Behandlung? Ist natürlich jetzt überflüssig, aber: warum läßt sie als Ungeimpfte ein ebenfalls ungeimftes Kind in eine derartige Einrichtung gehen? Unfaßbar, daß im Kindergarten eine Rötelnepidemie entstehen kann - da gibt es offenbar haufenweise ungeimpfte Kinder!
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