Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Ringelröteln und Schwangerschaft

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Frage: Ringelröteln und Schwangerschaft

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Meine Tochter Leonie ist 17 Monate alt. Am19.Mai entdeckte ich kleine rote Punkte auf ihren Rücken. Die Kinderärztin stellte dann Ringelröteln fest. Leonie hat alles gut überstanden, bereits am Sonntag, 23.5. sah man keinen Ausschlag mehr. Sie hatte weder Fieber noch sonstige Krankheitsanzeichen. Soweit – so gut... Was mir Angst macht: Ich bin momentan in der 29. SSW schwanger. Kann mein ungeborenes Kind Schaden erleiden??? Von meiner Frauenärztin habe ich die Aussage, dass man nichts machen kann, eine Neuinfektion wäre auch nicht wahrscheinlich (die meisten Frauen hätten die Ringelröteln während ihrer Kindheit durchgemacht). Das ungeborene Kind wäre schon soweit entwickelt, dass kein Schaden mehr zu erwarten wäre. Sie hat mir Blut genommen, um festzustellen, ob eine akute Infektion vorliegt – oder bereits Antikörper vorhanden sind. Dies wäre aber eine rein diagnostische Maßnahme?! In einer Broschüre habe ich jetzt ganz andere – angsterregende Dinge gelesen: „ In der Schwangerschaft kann das Virus über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden, hier befällt es die Zellen, die für die Blutbildung verantwortlich sind. Eine schwere Anämie, ein Hydrops feltalis sowie der Fruchttod können die Folge sein. Die Mehrzahl der Infektionen verläuft ohne Erkrankungszeichen der Mutter“ Jetzt bin ich total verunsichert und hoffe auf qualifizierte Auskunft von Ihnen Ein herzliches Dankeschön im vorraus. Doris Küster


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Doris, sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber nochmal wiederholt werden. Der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19.Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben. Hat die Frau Immunität, hält diese meist lebenslang an. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und einer kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung in ca 10-15% der akut infizierten Schwangeren, die dann auch in wenigen Fällen zur Fehlgeburt führen können. Wichtig: es sind keine eingentlich Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die vorkommen. Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige US-Kontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt, da man dann ggf eingreifen müßte. Beim Kind kann es zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dann auch mal BLutübertragungen beim UNgeborenen notwendig machen. VB


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