Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

rh- Notfallspritze

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: rh- Notfallspritze

Mitglied inaktiv

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Lieber Dr Bluni Ich fahre naechste Woche nach Deutschland und mache mir Sorgen, da ich dort natuerlich keinen Arzt geschweige denn FA kenne. Falls Blutungen auftreten sollten, brauche ich dann schon eine Notfallspritze mit diesem Globulin wegen der Antikoerper? Ich hatte mich jetzt mit meinem FA hier verstaendigt, dass ich die Spritze erst nach der Geburt bekomme. In welchen (not) Faellen ist sie vorher schon notwendig? Gruss aus Yokohama


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, hier für Deutschland gilt folgendes dazu: bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspositiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustausch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauf folgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können. Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen. Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/richtlinien/RL_Mutter.pdf Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) Anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden. Wenn Sie also während Ihres Aufenthaltes in Deutschland Probleme haben sollten, können Sie sich an jede Frauenärztin/Frauenarzt in einer Praxis oder auch eine Frauenklinik wenden. VB


Mitglied inaktiv

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D.h. nur im Falle einer starken Blutung sind Probleme zu erwaren und dann ist eine Spritze notwendig? Vielen Dank Ich glaub ich will eh kein 2.Kind. Das ganze SS Gedoens nervt schon irgendwie. So viele Sachen darf man nicht machen und man MUSS zum Arzt gehen.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, eine solche Spritze ist auch bein nur leichter Blutung sinnvoll. So, wie Sie es beschrieben haben mit den Umständen in Japan, kann es gut sein, dass eine deutsche Frau die Umstände als nicht so angenehm empfindet, aber auch hier wird der ein oder andere Arztbesuch notwendig werden. Dennoch bietet die Zeit sehr oft doch die Möglichkeit, diese "Umstände" auch positiv zu erleben. Das sollten Sie doch auch schaffen. Beste Grüße nach Yokohama. Dr. Vincenzo Bluni


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