Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Dr. Bluni! Mein Mann und ich versuchen seit drei Monaten, schwanger zu werden. Durch das messen meiner Themperatur und Beobachten des Zervixschleimes kann ich meine fruchtbaren Tage gut eingrenzen. Trotzdem hat es mit einer Schwangerschaft noch nicht funktioniert! Da ich im Jahr 2003 oft Blasenentzündungen hatte, wurde ich von einem Urologen untersucht, der eine Trigonumcystitis feststellte, die wahrscheinlich auf einen relativen Östrogenmangel zurückzuführen ist. Damals bekam ich eine "stärkere" Pille (biviol), die ich seit August 2004 nicht mehr nehme. Jetzt zu meiner Frage: Kann es sein, dass durch diesen Östrogenmangel bei mir eine Einnistung des befruchteten Eis nicht möglich ist, da hierfür ja Östrogen gebraucht wird? Vielen Dank schon jetzt für Ihre Bemühungen!
hallo, dieses lässt sich ohne Spekulationen kaum sagen. Aber, nach nur drei Monaten des Versuchens macht es wenig Sinn, sich schon Gedanken zu machen. Sofern die Frau jünger als 35 Jahre alt ist und die Zeit des Versuchens weniger als zwei Jahre beträgt, würde man ihr sicher erst mal raten, geduldig zu sein und abzuwarten, es sei denn, man hat schon vorab den Eindruck, dass, hormonelle oder organische Probleme vorliegen. Auch würde man mit einer Diagnostik nicht unbedingt vorher beginnen. Etwa 80% der Ehepaare mit Kinderwunsch erzielen im 1.Jahr eine Schwangerschaft, weitere 5% der Paare im 2.Jahr. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Arzt /Ärztin aufgesucht werden, falls die Ehe kinderlos bleibt. Beim Alter der Frau über 35 Jahre, ist es angebracht, die Abklärungen bereits früher zu beginnen. Folgende Dinge sollten besprochen werden: Besprechung des Kinderwunsches und der Krankengeschichte(durchgemachte Entzündungen und Operationen?) Findet ein regelmäßiger Eisprung statt? Wie steht es mit den wichtigsten Hormonen der Frau Hat die Frau einen Eisprung? Sollte sie die Basaltemperatur messen? Die Messung der Basaltemperatur ist sicher interessant, hat aber dank den modernen Untersuchungsmethoden (Hormonbestimmung, Ultraschall) an Bedeutung verloren und belastet aus Erfahrung nur die Lebensqualität der Frau. Hier sind Hormonuntersuchungen zum Nachweis des Eisprungs an bestimmten Zyklustagen in Kombination mit der Ultraschallkontrolle der Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke mit seinen heranreifenden Follikeln sicher viel aussagekräftiger, was die Aussagekraft zur Gelbkörperfunktion angeht. Wenn die Frau/das Paar hier das Bedürfnis hat, dieses genauer beurteilen zu lassen, sollte vielleicht mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über ein Zyklusmonitoring sprechen, um die Abläufe besser eingrenzen zu können. Gleichzeitig sollte auch über negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit: Alkohol, Nikotin, Stress (bei beiden) und einem eventuellen Übergewicht bei der Frau gesprochen werden. VB