Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Partusisten, hilft das wirklich und sicher??

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Partusisten, hilft das wirklich und sicher??

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni und alle anderen! Ich habe seit der 17 Woche immer mal wieder Wehen. Ich lag auch vor Weihnachten eine Woche im Krankenhaus, weil sich mein Gebärmutterhals von 3,8cm auf 2,9cm verkürzt hatte, außerdem hat mein kleiner Mann kräftig nach unten gedrückt. Im KKH bekamm ich 3 mal täglich Mg. Dann war es für einige Zeit etwas besser und mein Zervix kam weder auf eine länge von 3,8cm! Nun habe ich aber seit ca 2 Wochen wieder starke Wehen, die auch schmerzhaft sind und sie kamen auch in Regelmäßigen Abständen (alle 10 Min). Mein FA hat mir daraufhin am letzten Freitag Partusisten verschrieben, die ich über das WE nehmen sollte (alle 3std ein halbe Tab.) es wurde davon minimal besser, aber am CTG war natürlich nichts zu sehen. Nun soll ich sie alle 4std nehmen (eine halbe), aber jetzt werden die Wehen wieder stärker, habe nun Angst das mein Kind zu früh auf die Welt kommt. MuMu ist aber noch zu und Zervix normal, aber wie schnell kann sich soetwas ändern? Reicht Partusisten aus??? Nehme zusätzlich 2 mal am Tag Mg, 1 mal Eisen (mein Eisenwert war bei 8,29), 1 mal Folio, 1 mal Schilddrüsenhormon. Ach ja, sind Beta-Blocker schädlich für das Kind?? Und ist Partusisten schädlich?? Vielen Dank schon mal LG Yvonne


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Yvonne, 1. es handelt sich bei genanntem Medikament um einen Wehehemmer. Solche Medikamente können bekanntermaßen zu unangenehmen Nebenwirkungen führen. Für das KInd schädlich sind sie nach bisheriger Datenlage nicht. Was hier für Ihre persönliche Situation das beste Vorgehen ist,kann am besten mit Frauenärztin/Frauenarzt oder Entbindungsklinik besprochen werden. Aber, die orale Gabe von Wehenhemmern hat die bekannten Nebenwirkungen, wie Herzrasen und Unruhe und nicht nur deshalb, wird die orale Wehenhemmung von vielen Fachvertretern, wenn überhaupt, sehr streng indiziert. Von vielen wird nur noch die intravenöse Gabe in der Akutsituation für sinnvoll erachtet. 3. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB


Mitglied inaktiv

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Hi, ich habe schon häufiger gelesen, dass bei Partusisten die Meinungen auseinander gehen, sowohl was die Unbedenklichkeit angeht als auch die Wirkung(!). Also Deine Frage nach "wirklich und sicher??" ist möglicherweise berechtigt... Viele Frauen haben sehr gute Erfahrungen mit Magnesium, viiiiel Ruhe und Bryophyllum gemacht (zu letzterem würde ich mal Frau Höfel im Hebammenforum befragen, außerdem sehr belibet: "Toko-Öl", einfach mal dort nachfragen!). Mit diesen Maßnahmen kann ein KH-Aufenthalt und/oder Partusisten wohl oft vermieden werden. LG, Anna


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