Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Bluni, bin jetzt ssw 31 und bei meinem letzten FÄ-Besuch viel ihr auf, dass bei mir noch kein Glukosetoleranztest gemacht wurde. Sie führt diesen wohl routinemäßig bei allen Schwangeren durch. Ich habe nun einen Termin zum Test bekommen, wäre dann aber schon Ende 35. Woche. Hat ein Test in dem Stadium überhaupt noch Sinn (es soll ja auch eine etwas anstrengende Prozedur sein)? Risikofaktoren habe ich keine. (Gesundes 1. Kind 2006, auch damals ohne Test; 6kg Gewichtszunahme bisher, 56kg bei 168; keine Wassereinlagerungen; Blutdruck normal; Urin I.O.; Baby bisher normal entwickelt; Alter 29 Jahre) Was würden Sie mir raten? Mit freundlichen Grüßen, jubir
Hallo, am besten wird dieser immer schon etwas früher durchgeführt, aber, es geht - insbesondere bei Indikation - natürlich auch noch zu diesem Zeitpunkt. VB
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort! Ich frage mich eben, ob es sich so spät und ohne wirkliche Verdachtsmomente für mich noch lohnt. Was würde man denn so kurz vor der entbindung noch tun können? Oder würden sie mir raten, zu versuchen in einer anderen Praxis (Diabetologe?) früher einen Termin zu bekommen? Wird dieser Test eigentlcih von den Kassen (in meinem Fall BKK Securvita) übernommen? Herzliche Grüße, jubir
Hallo, 1. ja, die Untersuchung zum Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes ist sicher eine der sinnvollsten Untersuchungen: bisher beinhalten die Routineuntersuchungen im Rahmen der Schwangerenvorsorge nur den routinemäßigen Urintest auf Zucker (Glucosurie), der allerdings unzuverlässig ist. Denn die Nierenschwelle ist in der Schwangerschaft meist erniedrigt. Das heißt, auch bei relativ niedrigen Blutzuckerwerten wird schon Glucose im Harn ausgeschieden. Durch den Urintest wird im Übrigen nur ein Bruchteil der Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes erkannt. Aus diesem Grund gibt es schon seit längerem Bestrebungen, einen objektivierbaren Blutzuckertest: Suchtest mit 50 Gramm Glucose oder oraler Glucosetoleranztest = oGTT mit 75 Gramm Glucose in die allgemeine Schwangerenvorsorge (24. - 28. SSW) zu integrieren, um durch eine frühzeitige Diagnose eine erfolgreiche Behandlung einleiten zu können. Zeigen sich nun im Urintest erhöhte Werte von Zuckerausscheidungen, sollte dieses kontrolliert werden und bei Anhalten sollte ggf. ein entsprechender Test (oraler Glucosetoleranztest= oGTT) durchgeführt werden. Da der unerkannte Schwangerschaftsdiabetes mit erheblichen Folgen für Mutter und Kind verbunden sein kann - mit dem Zuckertest werden letztlich nur 10% der Betroffenen erkannt - sind sich die Experten einig, dass eine solche Suche sinnvoll ist. 2. ein regulärer oGTT wir am besten unter standardisierten Laborbedingungen bei einem Diabetologen durchgeführt. 3. ohne Indikation ist der Test keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, ansonsten sicher schon. VB
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