Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

noch mal von vorne .....

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Frage: noch mal von vorne .....

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Bluni, ich bin seit ungefähr zwei Wochen im Forum mit dabei ( 10. SS ) und habe heute zum ersten Mal eine etwas medizinische Frage und möchte Sie im Ihre Hilfe bitten. Es geht um meine Blutkörperchen, das Ergebnis ist wie folgt: weiss: 10 000 rot: 3 630 000 Hemoglobin: 11,6 g mein Hausarzt meint, ich wäre etwas blutarm - leider kann ich erst in zwei Wochen wieder zu meinem Gynäkologen ( ich lebe in Paris und es ist unglaublich schwierig, Termine zu bekommen...) kann ich in der Zwischenzeit schon etwas tun, vielleicht mehr eisenhältige Nahrung essen? kann die Anämie denn für mein Kleines gefährlich sein? DANKE für Ihre Antwort! Kristina


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Kristina, in der Schwangerschaft steht durch Ernährungsdefizite eine Eisenmangelanämie im Vordergrund, die sich nach der Geburt durch größere Blutverluste und auch fehlende Prävention und Therapie dieser Blutverluste bei Geburt verstärken kann. Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Es ist gesichert, dass niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl -deutliche Negativauswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben. Als negative Auswirkungen einer Anämie stehen bei der Mutter gehäufte Infektionen und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Beim Ungeborenen stehen die Wachstumsminderung mit Mangelentwicklung und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Als Prophylaxe ist zunächst der Genuss eisenreicher Nahrung zu empfehlen: Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz. Bei Vorliegen einer Anämie ist in jedem Fall die Verabreichung eines Eisenpräparates zu empfehlen. Das Eisenpräparat kann bei Nebenwirkungen ausnahmsweise auch mal nicht auf nüchternen Magen und vielleicht am Abend eingenommen werden, da dann die Nebenwirkungen überschlafen werden. Ansonsten sollte es eben besser auf nüchternen Magen und morgens eingenommen werden. VB


Mitglied inaktiv

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