Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Myome in der Gebärmutterwand

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Myome in der Gebärmutterwand

Mitglied inaktiv

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Hallo Herr Bluni, meine FÄ hat gestern einen Myom von ca. 3-3,5 cm und 2-3 weitere unter 1 cm Durchmesser an/in der Gebärmutterwand im US entdeckt, die wohl auch wachsen. Da ich nun Kinderwunsch habe riet sie mir zur einer (stationären) Bauchspiegelung, bei der diese entfernt werden sollen. Es würde jedoch das Risiko beinhalten, dass die Gebärmutter dabei Schaden nimmt. Meine Frage an Sie als 2.Meinung: Ist die Rate von Fehl/Mangelgeburten so deutlich erhöht, dass das Risiko der OP und ggf. Gebärmutterschaden eingegangen werden sollte oder kann man unter häufigerer Beobachtung auch ohne OP guten Gewissens am Kinderwunsch "weiterbasteln"? Wie lange ist nach so einer i.d.R. OP Verhütung (Kinderwunsch aussetzen) angesagt, um Komplikationen zu vermeiden? Vielen Dank Gabana


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Gabana, 1. zunächst mal kann man sagen, dass Mymome Muskelknoten der Gebärmutter sind, die solange die Frau Hormone produziert, auch wachsen können, die aber in 95% der Fälle gutartig sind und bleiben. Unter dem hormonellen Einfluss einer Schwangerschaft können diese Mymome wachsen und dann schon mal Probleme bereiten, weshalb von vielen Fachvertretern eine vorzeitige Entferung empfohlen wird. Dieses ist aber sicher keine bindende Emfpfehlung und sollte immer im Einzelfall entschieden werden. Zahlen zu den möglichen Komplikationen nach einem solchen Eingriff gibt es meines Wissens nicht. Ganz sicher ist die Rate abhängig von der Zahl, Größe und Sitz der Myome, der Erfahrung des Operateurs und dem gewählten, operativen Vorgehen ( Bauchspiegelung oder Bauchschnitt). Wenn die Gebärmutter komplett eröffnet werden muss, wird eine Wartezeit von mindestens einem Jahr notwendig sein und eine dann entstandene Schwangerschaft kann nur per Kaiserschnitt beendet werden. Sofern die Schwangerschaft nun da ist, würde und kann man das Myom nur beobachten; eine operative Behandlung ist in den meisten Fällen hier nicht möglich. Dennoch sollte die Schwangere hier nicht beunruhigt sein, denn Komplikationen ergeben sich nur selten und die Wahrscheinlichkeit ist nicht nur abhängig von der Größe, sondern auch von der Lokalisation eines solchen Myoms. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Gabana, bei mir wurden schon zweimal Myome im Rahmen einer Bauchspiegelung aus der Gebärmutterwand entfernt, deshalb wollte ich Dir gern von meinen Erfahrungen berichten, wenn Du magst. Also, Myome sind deshalb unerwünscht, weil sie eine Schwangerschaft schon von vornherein schlicht und einfach verhindern können. Sie stören die Gebärmutterperistaltik (Eigenbewegungen der Gebärmuttermuskulatur, die die Spermien beim Aufstieg in die Eileiter unterstützen muss). Und sie können wohl auch die Biochemie der Gebärmutterschleimhaut beeinflussen, die sehr empfindlich ist und für die Einnistung eines befruchteten Eis absolut optimal sein muss. Last but not least sind sie wohl einfach auch ein mechanisches Hindernis bei der Einnistung, weil sie knubbelig und wulstig sind. Wird man trotzdem schwanger, können Myome wegen des hohen Östrogenspiegels, den man in der Schwangerschaft hat, sehr stark wachsen - bis hin zu Pampelmusen- oder gar Kindskopfgröße. Sie machen dann unter Umständen Beschwerden und fiese Schmerzen, weil sie z.B. auf innere Organe drücken. Was die etwaige Mangelversorgung des Kindes angeht, habe ich davon noch nicht gehört, vielleicht sagt Dr. Bluni was dazu. Bei mir waren die Myome in der Gebärmutterwand immer Zufallsbefunde, weil ich die beiden BS aus anderen Gründen hatte machen lassen. Sie wurden dann natürlich gleich entfernt. Man darf sofort nach der Bauchspiegelung wieder schwanger werden, ich brauchte keinerlei Wartezeit einzuhalten. Die Gebärmutterschleimhaut ist sehr gut durchblutet und heilt daher auch sehr gut. Es kann trotzdem etwa sechs Wochen dauern, bis die nächste Regel kommt, das ist normal, also nicht wundern. Ich bin trotz Myom-Entfernung (die wirklich etwas Häufiges und nix Besonderes ist) dreimal schwanger geworden. Jede OP, und damit auch jede Bauchspiegelung birgt natürlich kleine Restrisiken, z.B. dass Verwachsungen verursacht werden oder Narben im Gebärmuttergewebe bleiben etc. Das ist aber sicher die Ausnahme. Die Nachteile durch die Myome sind auf jeden Fall gravierender. Übrigens kann man so eine BS sehr gut ambulant machen lassen. Man geht morgens in die Klinik und nachmittags nach Hause. Ich fand das sehr angenehm und viel weniger belastend, als einen Klinikaufenthalt mit Übernachtung. Frag mal Deine Gyn, wo es in Eurer Gegend ein gutes Zentrum/Klinik für ambulante Gynäkologie gibt. Liebe Grüße, Hexe


Mitglied inaktiv

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Hallo an beide, vielen Dank für die Info und den Erfahrungsbericht. Es sieht wohl doch so aus, als sollte ich den Termin bei unserer Frauenklinik machen, mal sehen was die mir sagen und wo genau die Myome liegen. Denn eine Nicht-Schwanger-Wartezeit von sofort weitermachen bis 1 Jahr warten ist doch erheblich schwankend (bin halt auch nicht mehr die allerjüngste und Warten fällt schwer...) Trotzdem nochmal Danke Gabana


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