Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Myom op ja oder nein

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Myom op ja oder nein

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Guten Tag, Habe eine Frage... Letztes Jahr schwanger, in 14. Woche abgetrieben wegen Trisomie 21. Nun möchte ich wieder schwanger werden... Bin schon 39 Jahre alt. Es wurde ein Myom in der Gebärmutterschleimhaut gefunden, ca. 140 mm. Die Ärztin meinte, ich solle es über die Vagina entfernen lassen, da die Fehlgeburtsrate erhöht sei. Die einnistung könne ev genau über dem Myom passieren und dann könne es zu einer Fehlgeburt kommen. Nun weiß ich nicht, was ich machen soll, denn durch die myomentfernung würde ich vermutlich wieder ein halbes Jahr verlieren? Wie schnell kann man nach so einer op schwanger werden? Was sind die Risiken, besteht das Risiko, dass ich dann gar nicht mehr schwanger werden kann? Besten dank für Ihre Beratung. Freundliche Grüsse Oster-glocke


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. dieses kann sicher immer nur individuell im Einzelfall durch einen erfahrenen Kliniker entschieden werden. 2. Myome sind Muskelknoten der Gebärmutter. Wir finden sie bei Frauen im gebärfähigen Alter sehr häufig Sie können in der Zeit, in der eine Frau hormonell aktiv ist unter dem hormonellen Einfluss wachsen. Diese Neubildungen der Gebärmutter sind aber in 95% der Fälle gutartig. Im Einzelfall kann es bei Beschwerden, wenn die Myome z.B. Im Bereich der Gebärmutterhöhle liegen, sinnvoll sein, sie zu entfernen. Hier ist aber zu empfehlen, dieses für die persönliche Situation mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Klink abzustimmen. Hierzu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Mit der hormonellen Therapie wird man meist nur eine gewisse ´Größenreduktion bewirken können. Die Methoden reichen von Entfernung per Bauchspiegelung oder Bauchschnitt, über die Gebärmutterhöhle, die Unterbindung des Blutzuflusses bis zur Zertrümmerung per Ultraschall (dieses Verfahren wird meines Wissens zurzeit z.B. an der Charité in Berlin und im Marienhospital in Witten angeboten) Auch durch die hormonelle Aktivität können diese Myome wachsen. Myome stellen alleine aber meist keinen Grund dar, gleich die Gebärmutter zu entfernen. Und dieses ist gerade bei einer noch jungen Frau entsprechend streng zu sehen. Bitte besprechen Sie aus diesem Grund das für Sie medizinisch sinnvollste Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt. Gegebenenfalls holen Sie auch eine klinische Zweitmeinung in einer größeren Einrichtung ein. 3. die Wartezeit ohne Bauchschnitt beträgt in etwa 4-6 Monate bis zu einer Schwangerschaft. 4. die typischen Operationsrisiken sind Blutungen, Verletzung von Nachbarorganen bis hin zur notfallmäßigen Entfernung der Gebärmutter per Bauchschnitt. VB


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