Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Multivitaminsaft/ Provitamin A

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Multivitaminsaft/ Provitamin A

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 17.SSW und trinke seit gut 6 Wochen total gerne Multivitaminsaft, ca. 500ml am Tag und erst heute fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass man ja nicht soviel Vitamin A aufnehmen soll. Das ist jedoch in Form von Provitamin A in diesem Saft enthalten. Ich mache mir jetzt ziemlich Sorgen, in meiner letzten Schwangerschaft habe ich sowas nicht getrunken, aus diesem Grund und diesmal fällt es mir erst jetzt auf. Können sie mich beruhigen? Danke mamajuli


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, Überdosierungen mit Vitaminen betreffen in der Schwangerschaft vor allem das Vitamin A. Die außerhalb der Apotheke erhältlichen Multivitamin-Präparate und Säfte sind in aller Regel frei von Vitamin A. Multivitamin-Präparate aus der Apotheke können Vitamin A enthalten, jedoch nur in einer auch für Schwangere sicheren Dosis von maximal 5000 I. E. Schwangere Frauen und Frauen mit Kinderwunsch sollten nur soviel Vitamin A aufnehmen, daß sie – besonders am Anfang der Schwangerschaft – im Rahmen der zur Zeit gültigen Sicherheitsgrenzen bleiben. Nach Durchsicht der aktuellen Literatur zu dieser Frage kann man sich wohl am ehesten an die von Schäfer & Spielmann ("Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit") halten. Sie empfehlen, eine Tagesdosis von 6000 IE Vitamin A nicht zu überschreiten. Bei ausgewogener Ernährung besteht, auch nach der Ansicht der Autoren, kein Grund, Vitamin A in Tablettenform zu subsitutieren, es sei denn, es läge eine nachgewiesene Mangelsituation vor. Das Vitaminoid beta-Carotin wurde lange Zeit als "Provitamin A", eine Vorstufe des Vitamin A, weit unter seinem Wert behandelt. In seiner Funktion als wichtiges Antioxidans ist es heute dem Vitamin A zumindest gleichrangig. Es ist in die Faserstruktur der Obst- und Gemüsesorten so fest eingebaut, daß nur 40 bis 60 Prozent vom Körper aufgenommen werden können je nach Zubereitung: Säfte und Breie liefern durch die starke Verkleinerung der Faserstruktur die größte Ausbeute). Der Rest wird mit der Verdauung ausgeschieden. Bei sehr gesunder Kost mit frischem Obst und Gemüse zu jeder Tagesmahlzeit werden bis fünf Milligramm beta-Carotin aufgenommen, bei "Normalkost" ein bis drei Milligramm. VB


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hm, kann ich jetzt beruhigt sein oder nicht? Wenn ich diesen Absatz lese nicht! LG mamajuli Das Vitaminoid beta-Carotin wurde lange Zeit als "Provitamin A", eine Vorstufe des Vitamin A, weit unter seinem Wert behandelt. In seiner Funktion als wichtiges Antioxidans ist es heute dem Vitamin A zumindest gleichrangig. Es ist in die Faserstruktur der Obst- und Gemüsesorten so fest eingebaut, daß nur 40 bis 60 Prozent vom Körper aufgenommen werden können je nach Zubereitung: Säfte und Breie liefern durch die starke Verkleinerung der Faserstruktur die größte Ausbeute). Der Rest wird mit der Verdauung ausgeschieden. Bei sehr gesunder Kost mit frischem Obst und Gemüse zu jeder Tagesmahlzeit werden bis fünf Milligramm beta-Carotin aufgenommen, bei "Normalkost" ein bis drei Milligramm.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo, nein, hier gibt es bei den üblichen Multivitaminsäften eigentlich keine Bedenken. VB


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

1


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.