Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Minderwachstum, welche Möglichkeiten der Ursachenfeststellung?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Minderwachstum, welche Möglichkeiten der Ursachenfeststellung?

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Hallo, ich habe folgendes Problem. Ich bin jetzt in der 32. +3 Woche und mein Kind soll dem Brustumfang nach erst in der 28. Woche sein. Vor 2 Wochen war der Stand so, daß mein Kind nur 10 Tage zurück gewesen wäre, wobei die Info an mich als 1 Woche ging, so daß ich mir noch keine Sorgen gemacht habe. Eine Doppleruntersuchung ergab, daß keine Minderversorgung über die Nabelschnur vorliegt. Allerdings habe ich nur die kassenärztlich bezahlten Ultraschalluntersuchungen bekommen und den Nackenfaltentest in Verbindung mit Bluttest in der 14. Woche machen lassen. Ein Feinscreening in der 20. bis 24. Woche erfolgte nicht, da meine Frauenärztin der Auffassung ist, daß dies nicht notwendig ist, wenn kein Anlaß dazu gegeben ist. Bei meinem Sohn wurde diese Untersuchung allerdings gemacht, so daß ich doch schon etwas verunsichert bin. Da war ich aber noch bei einer anderen Frauenärztin. Auf Nachfrage, ob man nun das Kind eingehender untersuchen lassen müßte, bekam ich nur die Antwort, was ich damit meinte. Eigentlich spielte ich auf die Feindiagnostik an, die nicht erfolgt ist. Nun habe ich nur einen Termin für die nächste Kontrolluntersuchung in 1 Woche bekommen, da ich nun öfter kontrolliert werden müßte. Und außerdem kam die Antwort, daß ich zur Frühgeburtensprechstunde gehen solle, weil das Kind, wenn die Versorgung über die Nabelschnur eingestellt wird, dann möglicherweise früher geholt werden müßte. Kann es denn aber nicht sein, daß bei meinem Kind doch eine Störung vorliegt, die bis jetzt nicht festgestellt wurde? Außerdem weiß ich nicht, ob damit alle Möglichkeiten der Ursachenerforschung für das Minderwachstum meines Kindes ausgeschöpft sind. Kann man nicht noch anders Ursachenerforschung für dieses Problem betreiben? Ich mache mir große Sorgen, da ja eigentlich die letzten beiden Wochen gar kein Wachstum mehr stattgefunden hat. Hinzu kommt, daß ich mich gesund ernähre, nunmehr sogar regelmäßig esse, weniger Streß habe als noch vor ein paar Wochen, keinen Alkohol trinke und auch nicht rauche. Mithin suche ich die Ursache nicht in meinem Verhalten. Und ich weiß nicht, da ja auch keine Feindiagnostik erfolgt ist, ob alle Möglichkeiten erschöpft sind, das Kind bzw. mich auf mögliche Defekte zu untersuchen. Woran kann denn solch ein Minderwachstum noch liegen? Kann dies auch passieren, wenn sich das Kind möglicherweise die Nabelschnur durch Spielen selbst abklemmt? Oder auch durch längeres Sitzen von mir? Was kann ich noch tun, welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es und wo (Krankenhaus oder Arztpraxis oder Spezialklinik)? Hoffe, es kann mir jemand helfen oder auch Tipps geben bzw. ärztlichen Rat, da mir bis nächste Woche zu warten doch etwas lang erscheint. Vielen Dank.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin mehr Sicherheit verschaffen. Und hier sollte dann zunächst mal diese Kontrolle abgewartet werden, bevor man sich sorgt. Diese Kontrolle kann in einer speziellen EInrichtung für Pränataldiagnostik oder einem Perinatalzentrum erfolgen. Allerdings kann der Ultraschall eine genetische Störung z.B. nie ausschließen. Ihre Frauenärztin wird Ihnen sicher sagen können, wo in der Nähe sich ein solche EInrichtung befindet. VB


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