Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Messung Nackentranzparenz

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Frage: Messung Nackentranzparenz

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hallo, ich habe ganz doll angst und hoffe mir kann jemand weiterhelfen. ich war heute (gestern) bei meiner ärztin zur untersuchung, nach anfänglichen schwierigkeiten in der schwangerschaft ..blutungen durch hämatom..ging aber weiter alles gut..das kind ist gewachsen mann kann auch arme und beine und kopf sehen..nun hat meine ärztin aber gesagt ich soll zur feindiagnostik weil se irgendwas nicht richtig erkennen kann auf dem ultraschall...gebrabbel von..zu dicht am uterus oder..hmm ist nicht schlimm das ich da nix sehe..oder liegt zu hoch hat sie mich total verunsichert..ne klare aussage gab es nicht nur gerede..ich kann nix erkennen auf dem ultraschallbild..ist alles total unscharf (bin jetzt 11+6ssw) soll ich diese untersuchung durchführen lassen oder lieber eine andere meinung von einen anderen arzt einholen..man kann ja eh nicht mit 100% sicherheit durch diesen test eine fehlbildung ausschliessen.ich bin eh mit der ärztin unzufrieden..ewge wartezeiten trotz termin...ich bin total fertig, dabei hab ich mich so gefreut das alles ok ist..und sie macht es derf vorsicht halber...kann ich ja ein bissl verstehen aber sie macht einen unendlich angst..was soll ich tun? ich bin total verzweifelt udn weine nur noch! MFG JUSTI


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, neben dem seit vielen Jahren etablierten Triple-Test ermöglicht inzwischen die Ausmessung der Nackentransparenz („nuchal translucency“) oder besser noch das Ersttrimester-Screening (Messung der Nackentransparenz in Kombination mit dem Alter der Mutter und den biochemischen Parametern free ß-hcg und PAPP-A) eine deutlich bessere Risikoabschätzung für das Down-Syndrom oder ähnlicher Störungen. Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung wird die so genannte Nackentransparenz des Feten bestimmt. Hierbei handelt es sich um die sonographische Darstellung und Messung einer unter der Haut liegenden Flüssigkeitsansammlung am fetalen Nacken, die sonographisch als Nackentransparenz (englisch: nuchal translucency) imponiert. Hierbei sollten vorweg aber zwei Dinge klar unterschieden werden: die Nackentransparenz (nuchal translucency) und das im Mutterpass beim ersten Pflichtultraschall (zwischen 9.-12.SSW) aufgeführte dorsonuchale Ödem: Der im Mutterpass aufgeführte Befund eines "dorsonuchalen Ödems" ist missverständlich, in den Mutterschaftsrichtlinien nicht definiert und nicht mit der "Nackentransparenz" identisch. Die Nackentransparenz ist eine Struktur, die bei allen Feten erhoben werden kann, deren pathophysiologische Relevanz jedoch von ihrer Ausprägung abhängt. Dagegen beschreibt der Begriff des Ödems immer einen pathologischen Befund. Die sonographische Messung der Nackentransparenz zwischen 11 und 14 Schwangerschaftswochen mit konsekutiver Risikoberatung bezüglich des Vorliegens einer chromosomalen Störung oder einer Fehlbildung ist eine Leistung, die zu einer vorher durchgeführten Aufklärung verpflichtet. Sie ist gemäß den Mutterschaftsrichlinien nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und somit eine Privatleistung. Hier gibt es aber in den Begriffen und den Erklärungen immer wieder Missverständnisse. Nach einem so genannten Nackenödem sollte beim Ultraschall durch den niedergelassenen Frauenarzt/Frauenärztin immer geschaut werden. Die Nackentransparenz (nuchal translucency, NT) resultiert aus einer subkutanen Flüssigkeitsansammlung im Bereich des fetalen Nackens, welche bei nahezu allen Feten sonographisch darstellbar ist. Die Nackentransparenz ist eine physiologische Erscheinung im Bereich des Nackens, die man per Ultraschall darstellen kann, und die in Abhängigkeit der Ausdehnung in Bezug auf das Schwangerschaftsalter und das Alter der Mutter einen Hinweis auf eine genetische Störung des Kindes, zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) geben kann oder auch ein Hinweis auf eine Missbildung im Bereich des Herzens oder einer Mißbildung anderer Natur sein. Die Messung der Nackentransparenz (nuchal translucency) erfolgt zwischen der 10+3 SSW und 13+6 SSW (minimale fetale Scheitel-Steiß-Länge sind 45 mm, die maximale 84 mm). Durch die Messung der Nackentransparenz kann heute eine Risikoberechnung unter Berücksichtigung von Alter und Anamnese in Bezug auf die Trisomie 21 durchgeführt werden, die nach Angaben der Literatur bis zu 80% der erkrankten Feten erkennt. Unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko und Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge) wird durch die von der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Ärzte mittels einer speziellen software das Risiko für eine genetische Störung berechnet. Die erhöhte Nackentransparenz stellt per se keine Fehlbildung dar. Wenn chromosomale Anomalien ausgeschlossen werden können, werden etwa 90% der Schwangerschaften mit einer Nackentransparenz unterhalb von 4,5 mm zur Geburt eines gesunden Kindes führen, die Prozentsätze für eine Nackentransparenz von 4,5 mm und 6,5 mm oder mehr betragen jeweils etwa 80% und 45%. Normalerweise vergrößert sich die Nackentransparenz mit dem Schwangerschaftsalter bzw. der Scheitel-Steiß-Länge. Das kombinierte Risiko errechnet sich aus der Multiplikation des mütterlichen Hintergrundrisikos und des schwangerschaftsalter-entsprechenden Risikos mit dem Multiplikationsfaktor, der sich aus der Zunahme des Messwertes für die Nackentransparenz errechnet. Da eine Verbreiterung der fetalen Nackentransparenz in der 11.-14.SSW mit einem breiten Spektrum fetaler Fehlbildungen assoziiert ist, sollte man mit der Schwangeren und ihrem Partner eine weiterführende Diagnostik, z.B. Ersttrimesterscreening , eine Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie besprechen, ebenso wie einen differenzierten Organultraschall zwischen 20. & 23. SSW bei unauffälliger Genetik, um unter anderem eine Herzfehlbildung auszuschließen. Die Entdeckungsrate für das Down-Syndrom ist abhängig von der Anzahl der einbezogenen Faktoren und von der Sorgfalt, mit der die Untersuchung durchgeführt wird: Für das Alter der Mutter allein 30-50% Alter und o.g. Laborwerte 60% Alter plus Nackentransparenz 80% Alter plus o.g. Laborwerte + Nackentransparenz 90% Dieses setzt voraus, dass es sich bei dem Untersucher/Untersucherin um einen entsprechend der Vorgaben der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Arzt handelt. Diese(r) kann dann unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko, Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge und eventuell der o.g. biochemischem Parameter) mittels einer speziellen Software das individuelle Risiko berechnen. Die hohe Zuverlässigkeit dieser Methode hängt also ganz wesentlich von der Qualifikation und Erfahrung des Untersuchers, sowie des Ultraschallgerätes ab. Diese Voraussetzungen erfüllen deshalb vor allem Ärzte für Pränataldiagnostik in den dafür spezialisierten Zentren. Bitte nicht vergessen: Der sichere Ausschluss von Chromosomenstörungen ist nur durch eine Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion möglich. VB


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Hi Justi, ich denke Du solltest erst mal keine Panik haben, sondern diese Untersuchung auf jeden Fall machen lassen. Ich (12+6) hatte meine gestern (da ich schon 35 ist das wichtig um die Wahrscheinlichkeit eines Down-Syndroms abschätzen zu können) und nachdem ich gesehen habe, was der Arzt mit seinem speziellen Ultraschallgerät alles sehen konnte, kann ich Dir dazu nur raten. Dagegen ist auf den Ultraschalls meiner Ärztin wirklich nur ein graues Wischiwaschi erkennbar. Dank des speziellen Ultraschalls habe ich mein Kleines sogar in 3-D gesehen. Ist schon faszinierend. Klar wenn es eigentlich keine Grund gibt, kann der Vorschlag sich einer speziellen Untersuchung zu unterziehen schon Angst machen aber Deine Ärztin wollte Dich auch bestimmt nicht verunsichern, sondern halt lieber auf Nummer sicher gehen. Gerade wenn Du schon andere Schwierigkeiten hattest, ist das besonders wichtig. Mir gehts leider ähnlich, habe schon zweimal wegen Blutungen im Krankenhaus gelegen. Also, nimm diese Chance war und hab keine Angst davor. Alles Gute für Dich und Dein Würmchen platschi P.S. Wenn Du sowieso unzufrieden bist, solltest Du Dir unbedingt eine andere Ärztin suchen. Gerade in der Schwangerschaft, noch dazu bei Problemen, braucht man unbedingt einen Arzt, dem man vertraut. Ich hatte das Pech, das meine Ärztin drei Wochen im Urlaub war, kurz nachdem meine Probleme anfingen und ich musste daher zu ihrer Vertretung. Das war furchtbar, weil ich das Gefühl hatte, die hört mir ja gar nicht zu.


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hallo platschi, danke für deine antwort..es hat mich auch beruhigt mal was von jemanden zu lesen den es ähnlich geht. hat dir der arzt denn gleich mittgeteilt wie es aussieht oder erfährst du das erst später. ich bin halt irgendwie bei allen sachen die meine schwangerschaft betreffen schnell ängstlich und verunsichert. und die ärztin werde ich wohl in zukunft auch wechseln. was hat das ganze denn gekostet? wurde es vaginal oder über bauchdecke bei dir gemacht? danke dir schonmal für deine antwort. ps: aso wurde auch der bluttest gemacht? MFG JUSTI


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Hallo Justi, dieser spezielle Ultraschall wird über die Bauchdecke gemacht und Du erfährst das Ergebnis gleich. Bei meiner Untersuchung war es fast wie im Kino. Ich lag auf der Liege und brauchte mir nicht den Hals zu verrenken um auf dem Monitor was zu sehen, sondern das ganze wurde groß an die Wand projiziert. Das hilft natürlich ungemein, auch wirklich was zu sehen, denn auf dem Monitor ist alles immer so klein, dass wohl nur der Arzt mit seiner Erfahrung mehr sehen kann als den Umriss. Ich brauchte für die Untersuchung nichts zu bezahlen und denke mal, dass die Krankenkasse die Kosten immer dann übernimmt, wenn der Arzt die Untersuchung für notwendig hält. Den Bluttest hat dieser Arzt nicht mitgemacht, hält er auch aufgrund des Ergebnisses nicht für nötig. Kann aber durchaus sein, dass meine Ärztin den noch macht bzw. gemacht hat, zumindest hatte sie mir vorige Woche Unmengen Blut abgenommen, aber da muss man ja auch immer warten bis das Ergebnis aus dem Labor kommt. Allerdings ist die Genauigkeit des Bluttestes auch sehr umstritten, da Blutwerte von vielen Faktoren abhängen. Ich habe vorher viel darüber gelesen, weil ich auf alle Fälle eine Fruchtwasseruntersuchung vermeiden wollte und dabei herausgefunden, das der Bluttest oft falsch positive Werte anzeigt, d.h. der Test weist auf eine Behinderung hin und erst die Fruchtwasseruntersuchung kann dann eventuell das Gegenteil beweisen. Da dies natürlich noch mehr verunsichert, raten viele Ärzte von diesem Bluttest wohl eher ab. Was Deine Verunsicherung in Bezug auf die Schwangerschaft angeht, das geht mir manchmal auch so. Kein Wunder, das ist so ein komplizierter Prozess, der da in unserem Körper abläuft. Und wenn man es auch noch das erste Mal erlebt, hat man so viel Fragen und oft keine Antworten. Gerad wenn es um Probleme geht, die eben nicht in jeder Schwangerschaft auftreten (wie Blutungen, spezielle Untersuchungen etc), kann man nicht mal eben die Freundin fragen, die ja schon Kinder hat. Da helfen dann zum Glück solche Foren, in denen man eher auf Leidensgenossinnen trifft. Liebe Grüße platschi


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