Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

können sich regelschmerzen ändern?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: können sich regelschmerzen ändern?

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hallo herr bluni, kann es sein, dass sich regelschmerzen ändern dahingehend, wie sie sich anfühlen? früher hatte ich immer am ersten tag massive bauch- und rückenschmerzen; nach der geburt meines sohnes vor knapp acht jahren waren die komplett weg, vor vielleiht einem jahr hatte ich dann leichte befindlichkeitsstörungen, aber nur am ersten tag, und seit zwei monaten ist es so dass ich etwa, aber nicht genau zeitgleich (diesmal beginnend am zweiten tag) zur regel deutliche bauchschmerzen habe, die sich teilweise bekannt krampfig anfühlen und auch in den rücken ausstrahlen und teilweise aber auch stechend oder brennend; rechtslastig, aber eigentlich der komplette unterbauch. vor einem monat bin ich deswegen wegen verdacht auf blinddarmentzündung in der klinik gelandet, aber blinddarm, harnwegsinfekt und gynäkologische ursachen wurden ausgeschlossen. mir ist klar dass Sie keine akutdiagosen stellen können, wollen, dürfen, sollen, meine frage lautet einfach, können sich regelschmerzen in ihrer "beschaffenheit", also wie sie sich anfühlen im laufe des lebens verändern; oder können zb verwachsungen der kaiserschnittnarbe normalerweise keine probleme machen aber bei der regel schon? freundliche grüße, MF


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1.ja, das können sie in der Tat und sie können auch ganz verschwinden. Verwachsungen nach Kaiserschnitt sind hier aber eher selten die Ursache. 2.die schmerzhafte Regelblutung (Dysmenorrhoe) kann viele Ursachen haben. Hier sind organische Ursachen einerseits auszuschließen; wichtig ist aber auch die genaue Beschreibung der Frau zu diesen Beschwerden, dann kann darüber gesprochen werden, wie man diesen Beschwerden am besten begegnet. Insofern steht neben dem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden, aber auch über das sonstige Befinden, zunächst die eingehende Untersuchung durch Ihren Frauenarzt oder Frauenärztin. Findet sich in dieser Untersuchung kein auffälliger Befund, können diese Beschwerden auch unabhängig davon auftreten. Hier ist dann z.B. eine Prophylaxe mit Magnesium möglich; der Verzicht auf Kaffee und schwarzen Tee zu diesem Zeitpunkt verringert die Beschwerden ebenso. Des Weiteren bieten sich als Therapiemöglichkeiten die Akupunktur, pflanzliche Mittel, wie Mönchspfeffer (Keuschlamm, Vitex agnus castus, z.B. Femicur N) ebenso an, wie die Gabe eines Gelbkörperhormons in der zweiten Zyklushälfte oder die Verabreichung eines östrogenhaltigen Verhütungsmittels (Pille, Verhütungsring, Pflaster), aber auch eine Hormonspirale. Unterstützt werden kann dieses durch die Gabe eines Schmerzmittels, wie Ibuprofen. Nicht zuletzt sollte daran gedacht werden, dass bei Regelschmerzen sehr häufig auch seelische Aspekte (Psychosomatik) eine nicht unerhebliche Rolle spielt und hier ist dann die psychosomatische oder psychotherapeutische Beratung sehr hilfreich. Das individuell sinnvollste Vorgehen besprechen Sie am besten mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin. VB


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