Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

kinderwunsch mit 39-40j?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: kinderwunsch mit 39-40j?

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sehr geehrter dr.bluni.heute habe ich geburtstag und bin 39j.alt.ich habe aber nun einen kinderwunsch.meine frage an sie,wielange bleibt mir noch zeit,ohne hilfe schwanger auf natürlichem wege zu werden?ich habe mal gehört,das man mit 39j noch gut schwanger werden kann, etwa noch 1 jahr zeit bliebe mir ohne fremde hilfe,ist das so richtig? grüsse von anastacia hatte allerdings vor ein paar wochen eine fehlgeburt und ich denke mein zyklus ist etwas durcheinander ,da sich mein tage sehr verschoben haben.beeinträchtigt das nun meine fruchtbarkeit??


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Anastacia, sicher kann auch eine 4ojährige Frau noch auf natürliche Weise schwanger werden, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben deutlich geringer, als bei jüngeren Frauen. Fakt ist, dass die Fruchtbarkeit bei der Frau schon mit 35 Jahren nur noch ca. 50% derjenigen einer 27jährigen beträgt. Bei der 39jährigen ist sie noch ein wenig geringer. Gleiches gilt für den "älteren" Vater, wie man mittlerweile weiß. Und so finden wir bei der "älteren" Frau nicht nur die Situation, dass es viel seltener zu einem Eisprung und damit zu einer Schwangerschaft auf natürliche Weise kommt. Was die Frage nach der Chance einer Schwangerschaft in diesem Alter angeht, kann man einer aktuellen Studie zufolge sagen: Für die Altersgruppe der 35-39 jährigen Frauen mit einem Partner des etwa gleichen Alters ist die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft bei Verkehr an den fruchtbarsten Tagen bei etwa 29% anzusiedeln. Diese Wahrscheinlichkeit sinkt auf etwa 18% für eine 35jährige Frau mit einem 40jährigen Partner. Für die Frau im Alter von 42 Jahren sind es Untersuchungen zufolge weniger als 10%. Das führt dann dazu,dass wir in den heutigen Tagen der immer älter werdenen Paare eine zunehmende Anzahl in "Spezialpraxen" vorstellen müssen. Und die Chancen für das Eintreten unter befruchtenden (künstlichen) Maßnahmen sind sicher für Frauen diesen Alters ebenso reduziert. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Mit 35 liegt das Fehlgeburtsrisiko in etwa bei 20%. sofern die Frau 35 Jahre oder deutlich älter ist und Kinderwunsch besteht sollte man mit ihr schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik: Bei entsprechendem Wunsch der Schwangeren/ des Paares sollte über die Möglichkeit einer Genetischen Beratung ebenso gesprochen werden, wie über die Möglichkeiten der invasiven (Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie) und nichtinvasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie die Nackentransparenzmess und das Ersttrimeesterscreening. Den Triple-Test muss man hier leider auch erwähnen, wenn auch nicht empfehlen, da über ihn in jedem Fall aufzuklären ist. Dazu gehört dann aber auch die Beratung über die Konsequenzen und Risiken der jeweiligen Verfahren, wobei man es letzlich dem Paar überlässt , wie es sich letztendlich entscheidet. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97 und mit 42 Jahren bei etwa 1:55. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Corionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100 (in großen Einrichtungen noch darunter), was in etwa dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Der betreuende Frauenarzt oder Frauenärztin sollte mit der Patientin diese Dinge individuell beraten und erörtern, so dass die Frau und evt. auch der Partner diese Dinge gut nachvollziehen können, sie über die mögliche Pränataldiagnostik informieren und die Möglichkeit geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau sicher in erster Linie die Bestimmung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Hierzu finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen,die auch für Laien geschrieben sind. Zusammenfassend steht also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar fällen. VB


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